Was einst Michael Schumacher gelang, soll nun auch Sebastian Vettel schaffen: Ferrari vom Tal der Tränen an die Spitze der Formel 1 führen. Dass der Heppenheimer irgendwann für die Scuderia fahren würde, hatte sich nach seinen immer wiederkehrenden Aussagen über die Mythosmarke abgezeichnet, doch dass es bereits 2015 soweit sein würde, kam überraschend.

Wie Teamchef Maurizio Arrivabene auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Formel-1-Testfahrten von Barcelona verriet, bei der auch Motorsport-Magazin.com anwesend war, spielte Sabine Kehm, Michael Schumachers langjährige Managerin, eine ganz zentrale Rolle dabei, den vierfachen Weltmeister vom Wechsel nach Maranello zu überzeugen.

Die rote Familie

"Als wir informiert wurden, dass Fernando [Alonso] uns verlassen würde, haben wir nach Sochi mehr oder weniger angefangen zu reden", erzählte Arrivabene, der zu dieser Zeit noch nicht Teamchef war, sondern für den Tabakkonzern Philip Morris, einen langjährigen Sponsor Ferraris, arbeitete. "Die Situation war lange unklar. Deshalb habe ich das Telefon genommen und einen Anruf an eine Nummer getätigt, die Seb sehr gut kannte und die ich sehr gut kannte: Sabine Kehm, die Managerin von Michael."

Michael Schumacher und Sabine Kehm, Foto: Mercedes-Benz
Michael Schumacher und Sabine Kehm, Foto: Mercedes-Benz

Arrivabene weiter: "Sabine hat dann Sebastian angerufen und der hatte erstmal Zweifel. Er meinte, er wollte kein neues Team, aber Sabine hat ihm gesagt: Die Atmosphäre, die sie vorgefunden hat zu Michaels Zeiten, war super, es ist ein großartiges Team, wie eine Familie."

Diese Worte Kehms überzeugten Vettel schlussendlich davon, Red Bull zu verlassen und sich schon 2015 einer neuen Herausforderung zu stellen. "Ohne den Anruf an Seb wäre es womöglich nicht zustande gekommen", verriet Arrivabene, dass es keineswegs einfach war, Vettel nach Maranello zu lotsen.