Mit nicht weniger als 92 unterschiedlichen Helmdesigns trat Sebastian Vettel bisher in der Formel 1 an. Der vierfache Weltmeister trieb es gerne bunt, wechselte den Kopfschutz manchmal sogar mehrmals an einem Rennwochenende.

Doch damit soll nun Schluss sein: Die FIA und Bernie Ecclestone einigten sich darauf, dass ab 2015 nur noch ein Helmdesign pro Pilot zum Einsatz kommen darf, um es den Zuschauern zu erleichtern, die Fahrer zu unterscheiden. Erteilt das World Motor Sport Council seine Zustimmung, ist das Wechsel-Verbot perfekt.

Eines von Vettels vielen Monaco-Designs, Foto: Red Bull
Eines von Vettels vielen Monaco-Designs, Foto: Red Bull

Kritik von Vettel

Vettel selbst ist von dieser Entwicklung naturgemäß alles andere als angetan, wie er am Samstag im Rahmen der Testfahrten von Barcelona zu Protokoll gab. "Es scheint als wäre das in diesen schwierigen Zeiten das einzige, worauf sich die Leute einigen können", stichelte er gegen die F1 Kommission, die den Helm-Beschluss fasste.

Doch wird sich Vettel, der am Samstag mit einem in den Farben der deutschen Flagge gehaltenen Helm unterwegs war, auch an das Verbot halten? "Ich weiß nicht, was die Strafe ist. Wenn es eine kleine Spende für einen wohltätigen Zweck ist, dann wechsle ich meinen Helm sehr gerne weiter", grinste er.

Einer, der Vettels Helm-Tick ganz genau kennt, ist sein ehemaliger Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo. "Ich denke, Seb hat damit begonnen", machte er scherzhaft den Deutschen für das drohende Verbot verantwortlich.

Der Australier selbst will sich übrigens daran halten. "Mich stört das nicht", zuckte Ricciardo mit den Schultern. "Das Helm-Wechseln hat sich ein bisschen abgenutzt, wenn ich also nur einen tragen darf, werde ich das tun." Nachsatz: "Ich glaube, jemand wie Seb wird ein bisschen mehr leiden."

Auch für den US GP gab es einen eigenen Helm, Foto: Sutton
Auch für den US GP gab es einen eigenen Helm, Foto: Sutton

Massa gegen Verbote

Eine eigene Sicht der Dinge vertritt Felipe Massa. Zwar findet der Brasilianer, dass ein Fahrer während seiner gesamten Karriere nur ein Design verwenden sollte, von Verboten hält er aber nichts. "Mir gefällt die Idee, Helme zu wechseln, ehrlich gesagt nicht", gab er zu. "Der Helm ist wie dein Gesicht, daher finde ich nicht, dass das gut ist."

Allerdings sei es letztlich die Sache des Fahrers, ob er sich dazu entscheide, seine gesamte Laufbahn einem Helmdesign treu zu bleiben. "Mir gefällt die Idee, es zu verbieten, nicht", stellte Massa klar. "Was werden sie in ein paar Jahren entscheiden? Brauchen wir eine Regel für den Haarschnitt?"

Für den Brasilianer ist jedoch klar, dass er seinen Kopfschutz auch weiterhin optisch unverändert lassen wird: "Ich mag es nicht, ihn zu wechseln."