Wer kam?

Maurizio Arrivabene

Maurizio Arrivabene ist bereits der dritte Teamchef in diesem Jahr., Foto: Sutton
Maurizio Arrivabene ist bereits der dritte Teamchef in diesem Jahr., Foto: Sutton

Nach der Entlassung von Teamchef Marco Mattiacci wurde der Italiener als Nachfolger präsentiert. Wohl nur wenigen im Paddock bekannt, ist Arrivabene bereits seit Jahren in die Formel 1 involviert. Er bekleidete diverse Posten bei Ferrari-Sponsor Philip Morris und vertritt seit 2010 die Sponsoren der Formel 1 in der F1 Commission. Bei Ferrari wird Arrivabene neben seiner Rolle als Teamchef und Leiter der Gestione Sportiva vorübergehend auch die neu geschaffene kaufmännische Abteilung leiten.

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel erfüllte sich einen Traum., Foto: Ferrari
Sebastian Vettel erfüllte sich einen Traum., Foto: Ferrari

Der vierfache Weltmeister machte aus seiner Begeisterung für die Scuderia nie einen Hehl, weshalb es immer wieder Gerüchte gab, er werde früher oder später ein Roter. Nach dem Abschied von Red Bull, den er im Oktober bekannt gab, dauerte es allerdings noch etwas, ehe er sich offiziell zur Scuderia bekennen durfte. Dort tritt er in die großen Fußstapfen von keinem Geringeren als Rekordweltmeister Michael Schumacher.

Sergio Marchionne

Sergio Marchionne räumt kräftig auf., Foto: Ferrari
Sergio Marchionne räumt kräftig auf., Foto: Ferrari

Nach dem Rücktritt von Luca di Montezemolo übernahm der Fiat-Geschäftsführer das Amt des Ferrari-Präsidenten. Ein richtiger Neuzugang ist er damit nicht, er spielte bei der Umstrukturierung von Ferrari jedoch eine entscheidende Rolle. Seit seiner Amtsübernahme hat sich schließlich einiges getan - siehe unten.

James Allison

James Allison wechselte von Lotus zu Ferrari., Foto: Sutton
James Allison wechselte von Lotus zu Ferrari., Foto: Sutton

Der ehemalige Technikdirektor bei Lotus kam bereits 2013 nach Maranello. Als neuer technischer Direktor ist er dafür verantwortlich, dass die Piloten das bestmögliche Material erhalten. Zudem leitet er vorübergehend die Aktivitäten der Ingenieure an der Rennstrecke. Ihm unterstehen Chefdesigner Simone Resta und der Leiter der Abteilung Power Unit, Mattia Binotto.

Jock Clear

Jock Clear sagt nach dem Titel Arrivederci., Foto: Sutton
Jock Clear sagt nach dem Titel Arrivederci., Foto: Sutton

Kurz vor Weihnachten bestätigte Ferrari, was bereits zuvor als Gerücht die Runde machte: Jock Clear wechselt zum Team. Als Performance-Ingenieur feierte der Brite unlängst mit Lewis Hamilton den Titel. Nun soll er Pat Fry bei der Scuderia ersetzen. Wann er seine Arbeit aufnehmen darf, ist allerdings noch unklar, denn in der Formel 1 ist es üblich, dass Angestellte in leitender Position eine Auszeit - den sogenannten gardening leave - nehmen müssen, ehe sie zur Konkurrenz wechseln können. Aktuell verhandelt die Scuderia mit Mercedes über eine baldmöglichste Freigabe Clears.

Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez öffnet Ferrari mit Mexiko einen wichtigen Markt., Foto: Sutton
Esteban Gutierrez öffnet Ferrari mit Mexiko einen wichtigen Markt., Foto: Sutton

Nachdem er bei Sauber kein Cockpit mehr erhielt, steht Gutierrez nun als Test- und Ersatzfahrer bei Ferrari unter Vertrag. Der 23-Jährige fuhr in den vergangenen beiden Jahren in Boliden mit Ferrari-Motor und soll seine Erfahrung zur Entwicklung des Autos beisteuern. Er ist der erste Mexikaner seit den Rodriguez-Brüdern, der die Farben der Scuderia vertritt.

Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne wird Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel zur Seite stehen., Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne wird Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel zur Seite stehen., Foto: Sutton

Auch der Franzose stand nach der Entlassung bei Toro Rosso ohne Cockpit für die Saison 2015 da. Nun wird er ebenso wie Gutierrez als Testfahrer fungieren und das Auto im Simulator weiterentwickeln. Vergne hat drei Saisons für Toro Rosso bestritten und arbeitete zudem zwei Jahre lang für Red Bull im Simulator.

Wer ging?

Luca di Montezemolo

Der Abschiedsreigen reicht mit Luca di Montezemolo bis in die obersten Etagen., Foto: Sutton
Der Abschiedsreigen reicht mit Luca di Montezemolo bis in die obersten Etagen., Foto: Sutton

Seinen vorläufigen Gipfel hatte der Abschiedsreigen bei der Scuderia am 10. September 2014 mit dem Rücktritt von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo erreicht. 23 Jahre lang hatte der erfolgreiche Geschäftsmann an der Spitze des Unternehmens gestanden. Unter ihm feierte Ferrari acht Konstrukteurs- und sechs Fahrertitel. 118 Siege und 97 Pole Positions stehen ebenfalls in der Erfolgsbilanz. Allerdings liegen die Erfolge zum Großteil bereits mehrere Jahre zurück. 2007 sorgte Kimi Räikkönen für den letzten Fahrertitel, 2008 durfte sich Ferrari als Hersteller letztmals als Weltmeister feiern lassen. Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte Montezemolo nach dem enttäuschenden Italien GP 2014 öffentlich kritisiert, einen Tag später wurde der Rücktritt Montezemolos bekannt gegeben.

Fernando Alonso

Fernando Alonso reichte nach fünf Jahren seinen Abschied ein., Foto: Sutton
Fernando Alonso reichte nach fünf Jahren seinen Abschied ein., Foto: Sutton

Ehe die Scuderia am 20. November für Klarheit sorgte, war es bereits seit Wochen ein offenes Geheimnis gewesen, dass die Ära Alonso vorbei ist. Fünf Jahre lang hatte der zweifache Weltmeister für die Scuderia ins Lenkrad gegriffen. Sein großer Traum, ein Titel mit den Roten, sollte in dieser Zeit allerdings nicht Wirklichkeit werden. Nun ist er davon überzeugt, mit seinem neuen und alten Arbeitgeber McLaren den dritten WM-Titel feiern zu können.

Pat Fry

Pat Fry wurde Mitte Dezember offiziell verabschiedet., Foto: Sutton
Pat Fry wurde Mitte Dezember offiziell verabschiedet., Foto: Sutton

Letztlich war es nur ein einziger Satz am Ende einer Pressemitteilung, der die Gerüchte bestätigte: Fry verlässt zum Jahresende 2014 die Scuderia. 2010 war er von Woking nach Maranello gewechselt und fungierte zunächst als stellvertretender technischer Direktor unter Aldo Costa. Ab 2011 übernahm er zudem den Posten des 'head of race track engineering' von Chris Dyer. Wenig später ersetzte Fry auch Costa, allerdings wurde die Position in 'director of chassis' umbenannt. Als Allison im Juli 2013 zum Team stieß, erhielt Fry die neu geschaffene Position des 'director of engineering'.

Nikola Tombazis

Nikola Tombazis war jahrelang Chefdesigner der Roten., Foto: Sutton
Nikola Tombazis war jahrelang Chefdesigner der Roten., Foto: Sutton

Zeitgleich mit Fry wurde auch Tombazis offiziell entlassen. Er war von 2006 bis 2014 Chefdesigner der Scuderia. Bereits Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre war er für Ferrari tätig gewesen, ehe er zu McLaren wechselte. Seine Formel-1-Karriere hatte er als Aerodynamiker bei Benetton begonnen.

Stefano Domenicali

Stefano Domenicali verließ das Team im April., Foto: Sutton
Stefano Domenicali verließ das Team im April., Foto: Sutton

1995 fing Stefano Domenicali als Leiter der Personalabteilung bei der Scuderia an und wurde Ende 1996 zum Teammanager befördert. 2002 übernahm er den Posten des sportlichen Direktors. Ende 2007 wurde bekannt gegeben, dass er von Jean Todt die Leitung des Formel-1-Teams übernehmen würde. In seiner ersten Saison als Teamchef gewann Ferrari den Konstrukteurstitel, danach sollten sich jedoch härtere Zeiten einstellen. Als auch in der Saison 2014 mit dem neuen Reglement kein Aufwärtstrend zu erkennen war, trat Domenicali zurück. Er übernahm die volle Verantwortung für die Misere bei Ferrari.

Marco Mattiacci

Marco Mattiaccis Zeit war schnell abgelaufen., Foto: Sutton
Marco Mattiaccis Zeit war schnell abgelaufen., Foto: Sutton

Gerade einmal sieben Monate war der Marketing-Experte im Amt, ehe ihn Ferrari im November wieder fallen ließ. In dieser Zeit hat Mattiacci jedoch zumindest nach eigener Anschauung viel erreicht, schreibt er sich doch die Verpflichtung von Sebastian Vettel zu. Mattiaccis Vorgänger war Stefano Domenicali, sein Nachfolger ist Maurizio Arrivabene - Ferrari kommt damit auf drei Teamchefs im Jahr 2014.

Luca Marmorini

Die Power Unit ist zu schwach: Luca Marmorini musste Ferrari verlassen, Foto: Ferrari
Die Power Unit ist zu schwach: Luca Marmorini musste Ferrari verlassen, Foto: Ferrari

Von 1990 bis 1999 arbeitete Luca Marmorini für Ferrari, ehe er zu Toyota wechselte. 2009 verließ er die Japaner, nachdem er bis zum technischen Direktor mit Verantwortung für die Motoren aufgestiegen war. Ferrari stellte ihn im Oktober 2009 als Leiter der Abteilung für Motor und Elektronik ein. Nachdem die neue Power Unit für die Saison 2014 Leistungsdefizite aufwies, musste Marmorini wenige Monate nach Teamchef Stefano Domenicali ebenfalls seinen Hut nehmen. Nach seiner Entlassung erklärte Marmorini, er sei von Designer Nikola Tombazis darum gebeten worden, die Power Unit möglichst klein zu halten. Die Aerodynamik würde die schwächere Leistung im Vergleich zu den Power Units der anderen Hersteller ausgleichen, meinte dieser. Der Plan ging allerdings nicht auf.

Hirohide Hamashima

Ferrari erlaubte sich zum Abschied von Hirohide Hamashima noch einen Schnitzer., Foto: Sutton
Ferrari erlaubte sich zum Abschied von Hirohide Hamashima noch einen Schnitzer., Foto: Sutton

Den Abschieden von Fry und Tombazis folgte nur einen Tag später ein weiterer, allerdings dürfte Hirohide Hamashima nur wenigen bekannt sein. Selbst bei Ferrari schien der für die Analyse der Reifenperformance zuständige Japaner nicht sehr bekannt zu sein, schrieb die Scuderia in der Pressemitteilung doch seinen Namen falsch. Knapp eine halbe Stunde später schickte Ferrari dann noch ein PR, diesmal mit dem richtig geschriebenen Namen...

Rob Smedley

Rob Smedley folgte Felipe Massa zu Williams., Foto: Sutton
Rob Smedley folgte Felipe Massa zu Williams., Foto: Sutton

Nachdem sein Schützling Felipe Massa bereits in Richtung Williams aufgebrochen war, gab auch Smedley im Februar 2014 bekannt, dass er nach Grove wechselt. Allerdings bekleidet er dort nicht wieder die Position des Renningenieurs, sondern wurde als 'head of vehicle performance' engagiert. Beim Bahrain Grand Prix nahm der Brite seine Arbeit bei Williams auf.

Felipe Massa

2013 war Schluss mit Massa bei Ferrari, Foto: Sutton
2013 war Schluss mit Massa bei Ferrari, Foto: Sutton

Nach acht Jahren bei Ferrari mit Höhen und Tiefen - man denke nur an seinen Beinahe-Titel 2008 oder seinen schweren Unfall beim Ungarn GP 2009 - gab Felipe Massa im September 2013 seinen Abschied von Ferrari bekannt. Der Brasilianer feierte mit der Scuderia elf Siege und startete 15 Mal von der Pole Position. Zur Saison 2014 wechselte er zu Williams und feierte beim Italien GP vor tausenden Ferrari-Fans sein erstes Podium für den neuen Arbeitgeber.

Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa war zwei Jahre lang als Testfahrer bei Ferrari., Foto: Sutton
Pedro de la Rosa war zwei Jahre lang als Testfahrer bei Ferrari., Foto: Sutton

Der Spanier stand zwei Jahre lang als Testfahrer bei Ferrari unter Vertrag. Zuvor bestritt er 104 Grands Prix für Arrows, Jaguar, McLaren, Sauber und zuletzt HRT. Zudem war er bei McLaren von 2003 bis 2011 mit Unterbrechungen als Testfahrer aktiv. Seine beste Rennplatzierung erreichte de la Rosa 2006 beim Ungarn GP mit Platz zwei. Insgesamt fuhr er im Laufe seiner Karriere 35 Punkte ein.