Über dem Formel-1-Starterfeld der Saison 2015 schweben noch einige Fragezeichen. Nachdem Caterham und Marussia im Herbst Insolvenz anmelden mussten, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar, ob die beiden Rennställe auch nächstes Jahr im Grid vertreten sein werden.

Während es bei Caterham berechtigte Hoffnung gibt und fieberhaft mit potenziellen Käufern verhandelt wird, sieht es im Marussia-Lager düster aus. Zwar scheint das Team unter dem Namen Manor in der Teilnehmerliste für 2015 auf, jedoch werden derzeit alle Habseligkeiten aus der Fabrik versteigert - inklusive des im Bau befindlichen Autos -, was dem endgültigen Todesurteil gleichkommt.

Sollte weder Caterham noch Marussia im nächsten Jahr an den Start gehen, hat die FIA das Recht, bestimmte Teams zum Einsatz eines dritten Autos aufzufordern - beginnend mit Red Bull, Ferrari und McLaren -, um zumindest 20 Boliden zu garantieren und damit Veranstaltern und TV-Rechteinhabern das zugesicherte Starterfeld zu gewährleisten.

Die FIA wird von diesem Recht jedoch wie schon in Austin und Brasilien, wo Caterham und Marussia nicht vertreten waren, nicht Gebrauch machen, erklärte nun Jean Todt, der Präsident des internationalen Automobilverbands. "Wir können mit neun Teams fahren, das ist kein Desaster", hielt der Franzose fest und fügte hinzu: "Ich kann mich an Zeiten erinnern, als es in der MotoGP nur 16 Bikes gab es und es dennoch guten Rennen waren." Die Action spiele sich in erster Linie an der Spitze und nicht am Ende des Feldes ab, so Todt.

Von einem Starterfeld wie am Ende der 80er ist die Formel 1 weit entfernt, Foto: Sutton
Von einem Starterfeld wie am Ende der 80er ist die Formel 1 weit entfernt, Foto: Sutton

Teams kommen und gehen

So trist sich die Situation rund um Caterham und Marussia derzeit auch darstellen mag, es gibt Licht am Ende des Tunnels. 2016 steigt Gene Haas mit seinem US-Team in die Formel 1, was Todt Hoffnung macht. "Es ist ein Teil unserer Geschichte. Es gibt Teams, die historisch hier waren, Teams, die von Mäzenen unterstützt wurden und kamen und gingen, und kleine Teams, die Teil der Formel 1 sind", zeigte der Franzose auf.

"Ich bin nicht glücklich, dass Marussia und Caterham Probleme haben. Ich habe Sympathien für sie, aber das hat es immer gegeben", erinnerte der FIA-Präsident und kündigte an, eine Ausschreibung starten zu wollen, um weitere Rennställe in die Formel 1 zu lotsen. "Wir wollen Teams und Sponsoren ermutigen, deshalb müssen wir die Kosten reduzieren", wiederholte er einmal mehr seine oft geäußerte Forderung, an der Finanzschraube zu drehen.