Williams zählt zu den unumstrittenen Traditionsteams der Formel 1. Der letzte Weltmeistertitel des britischen Rennstalls liegt jedoch schon weit zurück, Jacques Villeneuve holte letztmalige 1997 die WM-Krone nach Grove. Während die vergangenen Jahre für Williams keine einfache Zeit waren - 2013 standen nur fünf Punkte auf der Habenseite -, ist das Team in dieser Saison nicht zuletzt wegen des Mercedes-Motors wiedererstarkt.

Technikchef Pat Symonds hegt angesichts der guten Leistungen die Hoffnung, dass Williams bei der Vergabe des WM-Titels bald wieder ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen wird. "Ich versuche, etwas weiter als nur Jahr für Jahr nach vorne zu schauen", sagte der Brite gegenüber gpupdate.net. "Ich plane mehr für 2016 als 2015 und denke, wir haben eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Ich denke, wir können um den Titel kämpfen."

Allerdings hielt Symonds fest, dass all jene Teams, die in den letzten Jahren die Weltmeisterschaft gewannen, mit viel Geld gesegnet waren, was auf Williams nicht zutrifft, wie der jüngste Finanzbericht einmal mehr offenbarte, der einen Verlust von 25 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2014 auswies. "Es könnte schwierig werden, das zu übertreffen, aber es wäre viel befriedigender, sollten wir es schaffen", meinte er mit Blick auf die vermögende Gegnerschaft.

Jacques Villeneuve bescherte Williams 1997 den bis dato letzten WM-Titel, Foto: Sutton
Jacques Villeneuve bescherte Williams 1997 den bis dato letzten WM-Titel, Foto: Sutton

Fortschritte in allen Bereichen

Symonds zufolge gründet Williams' aktueller Erfolg - das Team rangiert derzeit auf dem dritten Platz der Konstrukteurs-Wertung - auf mehreren Faktoren: "Wir haben die beste Power Unit der Formel 1, aber unser Chassis und die Aerodynamik haben sich unermesslich gesteigert", strich er hervor. "Das Auto ist in keinem Bereich schlecht, wir haben in puncto Reifenmanagement weit größere Fortschritte gemacht, als die Leute vielleicht glauben."

Auch Claire Williams, die stellvertretende Teamchefin, kann sich vorstellen, dass Williams bald wieder ganz an der Spitze der Formel 1 steht. "Das Ziel lautet, kurzfristig die Weltmeisterschaft zu gewinnen", erklärte sie. "Wann es passiert, hängt von vielen Faktoren ab, auch von der Konkurrenz. Nächstes Jahr wird ein Evolutionsjahr und keine Revolution. Es wird viel davon abhängen, wo die anderen Teams liegen."