Mercedes hält auch in schweren Zeiten zu Michael Schumacher. Daimler-Chef Dieter Zetsche bestätigte, dass der Rekordweltmeister der Formel 1 weiter lebenslang Botschafter für den Autohersteller bleibt. "Wir haben keinen Gedanken daran verschwendet, an dem Vertrag etwas zu verändern", sagte Zetsche gegenüber der Bild. Eine solche Frage stelle sich gar nicht erst nach dem schweren Ski-Unfall, den Schumacher am 29. Dezember vergangenen Jahres erlitten hatte.

Schumacher wurde Mitte Juni in das Universitätskrankenhaus von Lausanne (CHUV) überstellt, nachdem er aus dem Koma aufgewacht war. Dort wird die weitere Rehabilitation des 45-Jährigen stattfinden. Zetsche habe Schumacher bislang nicht in der Reha besucht und respektiere den Wunsch der Familie, Privates auch privat zu behandeln. Vor Schumachers Ehefrau Corinna habe Zetsche größten Respekt.

Dieter Zetsche und Michael Schumacher im Jahr 2010, Foto: Mercedes GP
Dieter Zetsche und Michael Schumacher im Jahr 2010, Foto: Mercedes GP

Dank von Corinna Schumacher

Corinna Schumacher hatte sich zuletzt im Rahmen des Deutschland Grand Prix auf dem Hockenheimring an die Öffentlichkeit gewandt und sich für die Anteilnahme bedankt. "Euer Mitgefühl hat uns alle umgehauen. Gut zu wissen, dass wir die schwerste Zeit gemeinsam überstanden haben", ließ sie mitteilen. Sie erklärte auch, dass im Hinblick auf den Gesundheitszustand ihres verunfallten Ehemannes noch lange nicht alles perfekt sei. "Jetzt beginnt eine Phase, die voraussichtlich sehr lange dauern wird", so Corinna Schumacher.

Mercedes fährt an den Rennwochenenden mit einem Schumacher-Schriftzug auf den Silberpfeilen. Sein ehemaliger Teamkollege Nico Rosberg wünschte ihm alles Gute. "Es ist traurig und schrecklich. Ich weiß ja nicht einmal, wie es ihm wirklich geht", so Rosberg gegenüber dem Schweizer Blick. "Wir nehmen alle mal an, dass er wach ist. Vielleicht kann er ja den Sport weiter verfolgen. Wir wissen es nicht. Doch wir wünschen ihm alle eine so schnell wie mögliche Erholung."

Dieter Zetsche und Schumacher bei dessen Comeback 2010, Foto: Sutton
Dieter Zetsche und Schumacher bei dessen Comeback 2010, Foto: Sutton

Zanardi: Schumacher gibt nie auf

Zuletzt hatte sich Alex Zanardi zu Schumacher geäußert. Der Italiener lag nach seinem schweren Unfall im Jahr 2001 auf dem Lausitzring selbst acht Tage im Koma und verlor in Folge des Unfalls beide Beine. "Ich kenne Michael seit seiner Kindheit, als wir zusammen Kart gefahren sind", so Zanardi. "Er war immer ein Mensch, der nicht aufgibt und deshalb war ich mir immer sicher, dass sich sein Zustand verbessern und er das Koma überwinden würde."

Facts rund um Schumachers Unfall

  • Ski-Unfall am 29.12.2013 in Méribel (Frankreich)
  • Erste Operation direkt nach der Einlieferung in die Klinik in Grenoble
  • Schumacher schwebt nach dem Ski-Sturz in Lebensgefahr
  • Zweite Operation: Hämatom aus linker Gehirnhälfte entfernt
  • Zum Unfall: keine überhöhte Geschwindigkeit, Skipiste korrekt gekennzeichnet
  • 30. Januar: Aufwachprozess wird eingeleitet
  • 4. April: Erste Momente des Bewusstseins und des Erwachens
  • 16. Juni: Bestätigung: Schumacher aus Koma erwacht & zur Reha verlegt
  • 23: Juni: Michael Schumachers gestohlene Krankenakte wird zum Kauf angeboten