Vor einigen Wochen hat Motorsport-Magazin.com die Piloten mit den meisten Rennstarts ohne Grand-Prix-Sieg vorgestellt. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und verraten, wer trotz vieler Rennen (noch) nie auf dem Podium stand.

Adrian Sutil, 120 Starts

Adrian Sutil kann den Sprung auf das Treppchen noch schaffen, Foto: Sutton
Adrian Sutil kann den Sprung auf das Treppchen noch schaffen, Foto: Sutton

Als einziger aktiver Pilot scheint Adrian Sutil in diesem Ranking auf. Seit 2007 ist der Gräfelfinger mit Unterbrechung mittlerweile in der Formel 1 unterwegs, der ganz große Durchbruch gelang ihm jedoch noch nicht. Nachdem Sutil lange Zeit für Force India beziehungsweise das Vorgänger-Team Spyker am Start war, heuerte er diese Saison bei Sauber an. Angesichts der schwachen Performance der Schweizer wird vermutlich auch am Ende des Jahres die Null bei den Podiumsplatzierungen stehen. Als bestes Ergebnis erreichte Sutil 2009 in Monza den vierten Rang.

Pierluigi Martini, 119 Starts

Pierluigi Martinis Stammteam war Minardi, Foto: Sutton
Pierluigi Martinis Stammteam war Minardi, Foto: Sutton

Wer zwischen 1985 und 1995 in der Formel 1 fuhr, kann mit Fug und Recht als großer Routinier bezeichnet werden, doch leider stand Pierluigi Martini nie bei einem konkurrenzfähigen Rennstall unter Vertrag. Abgesehen von einem Abstecher zur Scuderia Italia hielt er stets Minardi die Treue, weshalb es wenig verwunderlich ist, dass der Italiener zu keinen Podiumsehren kam. 1991 war Martinis beste Saison, als er sowohl in San Marino als auch in Portugal Vierter wurde.

Philippe Alliot, 109 Starts

Alliot war zumeist auf unterlegenem Material unterwegs, Foto: Sutton
Alliot war zumeist auf unterlegenem Material unterwegs, Foto: Sutton

Ein ähnliches Schicksal wie Pierluigi Martini erlitt auch Philippe Alliot. Neun Jahre versuchte sich der Franzose in der Formel 1, über einen fünften Platz beim Großen Preis von San Marino 1993 kam er jedoch nicht hinaus. Den Großteil seiner Laufbahn verbrachte Alliot bei Larousse, lediglich 1994 durfte er in einem konkurrenzfähigen Auto Platz nehmen, als er für einen Grand Prix Mika Häkkinen bei McLaren vertrat.

Pedro Diniz, 98 Starts

Pedro Diniz fuhr unter anderem für Sauber, Foto: Sutton
Pedro Diniz fuhr unter anderem für Sauber, Foto: Sutton

Dass der Brasilianer den Sprung in die Formel 1 schaffte, war in erster Linie seinem vermögenden Vater zu verdanken, sodass er rasch als Paydriver abgestempelt wurde. Pedro Diniz' Leistungen waren allerdings besser als sein Ruf. Obwohl er nur für Hinterbänkler- und Mittelklasseteams wie Ligier, Arrows und Sauber fuhr, holte der Brasilianer regelmäßig Punkte, wofür es in den 90er-Jahren einer Fahrt in die Top-6 bedurfte.

Ukyo Katayama, 95 Starts

Ukyo Katayama punktete nur 1994, Foto: Sutton
Ukyo Katayama punktete nur 1994, Foto: Sutton

Der Ruf des Japaners zu seiner aktiven Zeit war nicht der beste, was angesichts seiner Ergebnisse wenig verwunderte. Ukyo Katayama fuhr zwischen 1992 und 1997 für Larousse, Tyrrell und Minardi in der Formel 1, Punkte gelangen ihm aber nur in der Saison 1994. Damals belegte er in Brasilien und San Marino den fünften Rang, während er in Silverstone als Sechster die Ziellinie überquerte.

Jonathan Palmer, 83 Starts

Jonathan Palmer startete unter anderem für Tyrrell, Foto: Sutton
Jonathan Palmer startete unter anderem für Tyrrell, Foto: Sutton

Der promovierte Arzt aus London fuhr 1987 seine beste Saison in der Formel 1. Jonathan Palmer ging damals für Tyrrell an den Start und erreichte sowohl in Monaco als auch in Deutschland den fünften Platz, während er beim Saisonfinale in Australien Vierter wurde. Auch ein Jahr später lief es mit zwei fünften Plätzen und einem sechsten Rang nicht schlecht, wenngleich er einem Pokal vergeblich hinterherjagte.

Marc Surer, 82 Starts

Marc Surer lag 1985 in Brands Hatch auf Podiumskurs, Foto: Sutton
Marc Surer lag 1985 in Brands Hatch auf Podiumskurs, Foto: Sutton

Der heute als TV-Experte tätige Schweizer kam 1979 erst im Alter von 28 Jahren in die Formel 1. Am nächsten an einem Podiumsplatz dran war Marc Surer 1985 in Brands Hatch, doch an zweiter Stelle liegend ging der BMW-Motor seines Brabham in Flammen auf, weshalb er alle Träume begraben musste. Als beste Ergebnisse stehen für den Schweizer, der seine Karriere 1986 in Folge eines schweren Rallyeunfalls beenden musste, zwei vierte Plätze zu Buche, die er in Brasilien und Italien erreichte.

Vitantonio Liuzzi, 80 Starts

Liuzzi stammt aus der Nachwuchsschmiede von Red Bull, Foto: Sutton
Liuzzi stammt aus der Nachwuchsschmiede von Red Bull, Foto: Sutton

Der Italiener kam durch das Red-Bull-Nachwuchsprogramm in die Formel 1. Nachdem er zunächst für Red Bull Racing und Toro Rosso tätig war, heuerte er 2009 nach einem Jahr Rennpause bei Force India an, wo er bis 2010 blieb. 2011 ging Vitantonio Liuzzi für das unterfinanzierte HRT-Team an den Start und verließ die Königsklasse schließlich mit Saisonende. Am nächsten kam er dem Podium 2007 in China und 2010 in Südkorea, wo er jeweils Sechster wurde.

Piercarlo Ghinzani, 76 Starts

Piercarlo Ghinzani verpasste oftmals die Qualifikation, Foto: Sutton
Piercarlo Ghinzani verpasste oftmals die Qualifikation, Foto: Sutton

Angesichts der Tatsache, dass sich der Italiener unglaubliche 35 Mal nicht für einen Grand Prix qualifizieren konnte und der Fahrer mit den meisten vergeblichen Versuchen ist, sich innerhalb der Top-10 zu qualifizieren, verblüfft es kaum, dass sich seine Erfolge im überschaubaren Rahmen hielten. Piercarlo Ghinzanis große Stunde schlug 1984, als er in Dallas seinen Osella-Boliden als Fünfter über die Ziellinie lenkte - es waren die beiden einzigen Punkte seiner Karriere.

Satoru Nakajima, 74 Starts

Satoru Nakajima im Lotus-Honda, Foto: Sutton
Satoru Nakajima im Lotus-Honda, Foto: Sutton

Mithilfe des Motorenherstellers Honda kam der Japaner 1987 in die Formel 1, wo er zunächst für Lotus und dann für Tyrrell fuhr. Der Vater von Kazuki Nakajima, der rund zwanzig Jahre später ebenfalls in der Königsklasse tätig war, sammelte immer wieder Punkte, zum ganz großen Wurf reichte es aber nie. Beim Großen Preis von Australien 1989 fehlten Satoru Nakajima weniger als fünf Sekunden auf den dritten Platz.