Pleiten, Pech und Pannen bei Felipe Massa in Shanghai. Der Williams-Pilot erlebte beim China Grand Prix einen rabenschwarzen Tag und musste sich schließlich mit dem 15. Platz zufrieden geben. Dabei hatte mit Startplatz sechs alles so hoffnungsvoll begonnen und wurde noch besser, als der Brasilianer einen Bombenstart erwischte und Platz drei in Angriff nahm.

Einen ähnlichen Plan verfolgte allerdings auch sein früherer Ferrari-Teamkollege Fernando Alonso. Kurz nach dem Start zog der Spanier von der linken Außenseite kommend in Richtung Kurve 1 und traf dabei das linke Hinterrad von Massas Williams-Boliden. Der Brasilianer kollidierte in Folge dieser Berührung leicht mit Daniel Ricciardo rechts daneben und fiel erst einmal auf den fünften Platz zurück.

Felipe Massa erwischte in China einen starkten Start, Foto: Sutton
Felipe Massa erwischte in China einen starkten Start, Foto: Sutton

Superstart - Riesenpech

"Ich hatte heute wieder einen großartigen Start und kämpfte an der Spitze", so Massa. "Ich fühlte eine Berührung mit Fernando, aber glücklicherweise wurde mein Auto nicht beschädigt und ich konnte weiterfahren." Auch von Alonsos Seite gab es anschließend keine bösen Worte in Richtung seines langjährigen Kameraden - die FIA wertete die Aktion als Rennzwischenfall und verteilte keine Strafen.

Anschließend behauptete sich Massa in der vorderen Gruppe - bis zu seinem ersten Boxenstopp in der 11. Runde. Hier nahm das Unglück seinen Lauf, als die Boxencrew das rechte mit dem linken Hinterrad verwechselte und eine gefühlte Ewigkeit benötigte, um schließlich das richtige Rad an der richtigen Position zu befestigen. "Da passierte ein Fehler beim Reifenwechsel, der mich effektiv das Rennen gekostet hat", ärgerte sich Massa über den Zeitverlust von rund einer Minute.

Enge Kiste beim Start in den China Grand Prix, Foto: Sutton
Enge Kiste beim Start in den China Grand Prix, Foto: Sutton

Das darf nie wieder passieren

So musste sich der 33-Jährige am Ende des Feldes einsortieren und einem Rückstand hinterherfahren, den er nie wieder aufholen konnte. "Das ist eine frustrierende Situation", so der 32-Jährige. "Daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten um sicherzustellen, dass so etwas nicht mehr passiert."

Umso ärgerlicher, weil Massa in Shanghai gute Chancen auf ein Top-Ergebnis gehabt hätte. Teamkollege Valtteri Bottas stellte den Speed des FW36-Boliden zur Schau und fuhr auf den siebten Platz. "Ein Auto in den Top-10 zu haben zeigt, dass wir die Pace haben", sagte Performancechef Rob Smedley. "Das stimmt uns optimistisch. Für Felipe und das gesamte Team ist es wegen des Boxenstopps aber sehr schade. Das werden wir untersuchen, damit so etwas nicht wieder vorkommt. Unsere Abläufe waren nicht gut genug."

Die Williams-Crew kann sich zu Beginn der kommenden Woche auf eine eindringliche Analyse einstellen. Jeder Fehler soll offen angesprochen werden - wohl nicht die angenehmste Situation für den einen oder anderen Mitarbeiter. Doch Smedley bewies Führungsqualitäten. "Als ich nach dem Rennen mit allen - selbst mit den Jungs, die die Reifen rausgebracht haben - sprach, sagte ich: 'Wenn wir jemandem die Schuld geben wollen, dann mir.' Denn dafür werde ich bezahlt. Ich nehme das auf meine Kappe, denn das ist meine Position innerhalb des Teams."