"Die Formel 1 liegt auf der Intensivstation", klagte FIA-Präsident Jean Todt abseits des Malaysia GP an. Und auch Monisha Kaltenborn bestätigte gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Im Moment ist der Wettbewerb nicht gesund." Umso wichtiger sei es die viel diskutierte Budgetgrenze endlich in die Realität umzusetzen. "Uns ist schon ein großer Schritt in die richtige Richtung gelungen. Unser Verband hat sich öffentlich zu einer Kosteneindämmung bekannt und möchte dementsprechende Regeln nächstes Jahr einführen",sagt Kaltenborn.

Entscheidend sei dabei, dass eine Grenze gesetzt wird, auch wenn diese für kleinere Teams anfangs noch als zu hoch erscheint. Exakte Zahlen will die Österreicherin nicht nennen, schließlich würde man diesen Punkt gerade hinter den Kulissen verhandeln. "Ich denke, dass wir da eine richtige Lösung finden werden. Es ist klar, dass in diese Budgetgrenze nicht alles miteinbezogen werden kann. Die einzelnen Ausnahmen sind derzeit genauso ein Thema unserer Gespräche. Wichtig ist, dass wir einen glaubhaften und einen verantwortungsvollen Schritt setzen", stellte Kaltenborn klar.

Überwachung ist möglich

Kritikern, die behaupten, dass eine derartige Regelung nicht überwachbar sei, nimmt sie jeglichen Wind aus den Segeln. "Jedes Team hat seine Bücher und wenn ein Team etwas in den Büchern nicht angeben will, dann weiß es um die Konsequenzen. Ich denke auch nicht, dass man da so vieles verstecken kann, was am Ende dann über einen WM-Titel entscheidet. Gerade die großen Unternehmen müssen aufgrund ihrer Exponiertheit achtgeben, dass solche Dinge eben nicht vorkommen. Denn gerade mit einem großen Namen hat man sehr viel zu verlieren", weiß die Sauber-Teamchefin.

Kaltenborn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Sutton
Kaltenborn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Sutton

Entscheidend sei in diesem Punkt auch eine nötige Abschreckung. "Das ist wie im Straßenverkehr - wenn die Strafe für zu schnell fahren, nur ein paar Euros ausmacht, dann wird man es riskieren. Wenn die Strafe aber einige Nullen mehr enthält, plus den Verlust des Führerscheins, dann wird sich ein jeder zwei Mal überlegen, ob er zu schnell fährt. So eine Abschreckung braucht auch unser System", erklärte Kaltenborn. Am 1. Mai ist ein Treffen zwischen Ecclestone, Todt und den Rennställen geplant, um die weitere Vorgehensweise bezüglich einer Kostenreduktion zu diskutieren.

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