Lewis Hamilton hatte es am Freitag bereits angekündigt: Wenn es in Interlagos regnen sollte, hat er keine Chance. Da kam die Bestzeit des Mercedes-Piloten in der ersten Runde des Qualifyings schon etwas überraschend. Am Ende bewahrheiteten sich Hamiltons Befürchtungen allerdings: Der Brite musste sich mit dem fünften Startplatz zufrieden geben. Kein wirklich schlechtes Ergebnis bei den regnerischen Bedingungen in Brasilien, aber weit hinter den eigenen Ansprüchen und vor allem eine halbe Sekunde hinter Teamkollege Nico Rosberg. Der Rückstand überraschte Hamilton nicht allzu sehr. "Ungefähr da hatte ich mich auch erwartet", räumte er ein. "Dennoch bin ich ein wenig enttäuscht über den fünften Platz, denn Nicos Position hat gezeigt, das Potenzial vorhanden war."

Hamilton lieferte in seiner Karriere schon einige starke Leistungen im Regen ab, galt im McLaren als kleiner - wie es gern heißt - Regengott. Doch bei Mercedes rutschte er immer wieder, wenn es nass wurde. "Es ist in diesem Fahrzeug das schlechteste Jahr meiner Karriere im Nassen", fluchte der frühere Weltmeister nach den beiden Trainings in Sao Paulo, die Rosberg jeweils mit der Bestzeit abgeschlossen hatte. Im Qualifying musste sich Hamilton dann ein weiteres Mal seinem deutschen Kollegen unterordnen. "Ich habe mein Bestes gegeben, aber ich hatte Probleme", so Hamilton. "Regen-Sessions waren für mich in diesem Jahr nicht allzu gut, auch wenn wir vor dem Qualifying ein paar Änderungen vorgenommen haben. Ich bekomme einfach keinen Grip unter diesen Bedingungen. Es wird besser, gibt aber noch viel zu lernen."

Gleichzeitig hatte er eine Vermutung, warum es im Silberpfeil nicht mehr so glatt läuft wie im alten Chrompfeil. Es könnte etwas mit der fehlenden Erfahrung im Auto haben, meinte Hamilton. In der Tat blieb es während der Saison auffällig häufig trocken. "Als ich bei McLaren war, kannte ich das Auto", erklärte er. "Ich war ganz schön lange dort und es lag mir besser als das jetzige Auto. Ich muss da einfach weiter dran arbeiten."