Für Lewis Hamilton läuft es im Regen normalerweise richtig gut. Einzige Ausnahme: Das Jahr 2013. Auch am verregneten Freitag in Brasilien war der Weltmeister von 2008 völlig unzufrieden. Am Vormittag noch Zweiter hinter Rosberg - wohl aber mit fast einer halben Sekunde Rückstand - blieb ihm am Nachmittag mit achteinhalb Zehnteln Rückstand inklusive eines High-Speed-Drehers die fünfte Position. Am Ende regiert der Frust bei Hamilton, dessen Regenfahrt in Silverstone 2008 noch immer vielen in Erinnerung ist.

"Es ist in diesem Fahrzeug das schlechteste Jahr meiner Karriere im Nassen", fluchte der 28-Jährige nach dem Training. "Wenn man sich meine Karriere anschaut, war ich eigentlich immer gut im Regen, da konnte ich wirklich den Unterschied ausmachen. Aber in diesem Auto gibt es keine Hoffnung für mich." Hamilton steht vor einem kompletten Rätsel: "Ich weiß nicht, was dieses Jahr bei Regen los ist, aber wir haben große, große Probleme mit der Einstellung des Gaspedals und all diese Dinge. Ich habe Probleme, einfach nur auf der Strecke zu bleiben."

Harte Kritik an Reifen-Reglement

Schon zuvor in der Saison hatte er Probleme im Nassen: "Es war dasselbe in Australien. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo es noch einmal geregnet hat, aber es war immer dasselbe." Mercedes nimmt er dabei aber aus der Schussbahn: "Das Auto ist augenscheinlich gut genug, weil Nico es hinbekommt. Ich muss jetzt einfach hart arbeiten und versuchen, herauszukriegen, woran es liegt." Immerhin würden die gesammelten Daten noch weiterhelfen, gab er zu Protokoll. "Ich würde aber wirklich ein trockenes Wochenende bevorzugen, nur das liegt nicht in unseren Händen."

Hart ins Gericht ging er mit den Reifenregeln: "Es ist lächerlich, wenn man einen kompletten Testtag hat und man nicht rausgehen kann, weil man nicht genügend Reifen hat. Das ist wirklich nicht gut für die Zuschauer. Für uns Fahrer ist es schon frustrierend, so lange in der Garage zu sitzen, aber ich fühle mit allen, die die Belastung auf sich genommen haben, hier an die Strecke zu kommen [und dann nichts zu sehen bekommen]." Und noch etwas stört ihn für den Fall, dass es doch trocken werden sollte: "Ich bin mir sicher, dass sie [Pirelli] die Reifen wieder vernichten, wenn man sie nicht nutzt; die brandneuen Reifen, die man nicht nutzt, schmeißen sie einfach in den Müll."