Üblicherweise tummelt sich in den Trainings am Freitag vor einem Rennen ein Red Bull an der Spitze der Zeitenliste, doch diesmal hatte das Weltmeister-Team das Nachsehen. Stattdessen schnappt sich Silberpfeil Nico Rosberg in beiden Sessions in Interlagos bei regnerischen Bedingungen die Bestzeit. Sebastian Vettel hatte zum Ende des Nachmittagstrainings noch einmal angegast und sich zwischenzeitlich auf Platz eins positioniert, doch Rosberg legte noch eine Schippe drauf.

Der vierfache Champion dürfte dies jedoch verschmerzen, im Regen von Interlagos ging es nicht um Zeitenjagd - Reifensparen war angesagt. "Heute Nachmittag fuhren nicht viele Leute auf der Strecke, um Reifen für den Rest des Wochenendes zu sparen", sagte Vettel. "Das ist ein bisschen schade für die Zuschauer auf den Tribünen, aber so läuft es nun einmal."

Vettel spulte in beiden Trainings insgesamt 17 Runden bei schwierigen Bedingungen ab - der Regen könnte ein Vorgeschmack auf das Wochenende-Wetter in Sao Paulo werden, auch am Samstag soll es nass werden. "Es war gut, eine gewisse Basis unter diesen Bedingungen zu finden", so Vettel. "In den kommenden zwei Tagen müssen wir aufgeweckt sein und die richtigen Entscheidungen treffen. Wir wussten, dass es heute knifflig werden könnte. Der größte Verlust war, dass wir die 2014er Reifen nicht ausprobieren konnten." Vettel wagte sich zwar einmal mit den von Pirelli zur Verfügung gestellten Prototypen auf die Strecke, konnte jedoch nicht richtig Gas geben und somit keine relevanten Daten generieren.

Teamkollege Mark Webber gehörte nachmittags zu den fleißigsten Piloten. Vor seinem letzten Formel-1-Rennen am Sonntag drehte der Australier 18 Runden und reihte sich hinter Rosberg und Vettel auf Platz drei ein. "Dafür, dass die meisten Leute nur einen Satz der Intermediate-Reifen nutzten, sind wir ziemlich viele Runden gefahren", so der künftige Porsche-Pilot. Webber erwartete zum Qualifying erneut regnerisches Wetter, da kam die Regenfahrt gerade Recht. "Zur Vorbereitung auf morgen hatten wir einen produktiven Tag", sagte er. "Wir müssen die Intermediates sowohl auf Short- als auch auf Longruns verstehen und dabei versuchen, Reifen zu sparen. Alles in allem haben das wir Maximum aus dem Tag herausgeholt."