Für Kimi Räikkönen war der Große Preis von Abu Dhabi schon früh beendet. Auf dem Weg in Kurve 1 kollidierte der Finne mit einem Caterham und zog sich dabei einen Schaden an der vorderen rechten Aufhängung seines Boliden zu. Räikkönen parkte sein Auto am Streckenrand. Seine Entscheidung vom letzten Startplatz anstelle aus der Box zu starten, bereute der Finne nicht.

"Es war die richtige Entscheidung, wir hatten einfach Pech. Ich ging nach innen und dann kam es zu einer Berührung mit dem Caterham. Er berührte mein Vorderrad nur ein bisschen, aber der Winkel war so schlecht, dass ich mir die Aufhängung beschädigte", erklärte Räikkönen. Es war das bittere Ende eines kuriosen Wochenende rund um Räikkönen und seine verbleibende Zeit bei Lotus. "Es gibt wohl nun ein paar Äußerungen, ob Kimi das Auto einfach geparkt hat", vermutete David Coulthard. "Aber er ist ein Racer. Ich glaube, dass er weitergefahren wäre, wenn es ihm möglich gewesen wäre."

Lotus ließ Kimi Räikkönen nach der Disqualifikation im Qualifying vom letzten Startplatz statt aus der Boxengasse starten. Das Team verzichtete darauf, die Parc-fermé-Regelung zu brechen, um Veränderungen am Auto vorzunehmen. Hätte Lotus Räikkönens Auto mit weniger Downforce ausgestattet, um Überholmanöver zu erleichtern, hätte sich das negativ auf den grundsätzlichen Speed des E21-Boliden ausgewirkt, hieß es aus Teamkreisen.

Lotus ersetzte beim Boliden des Finnen lediglich die defekte T-Tray-Strebe am Unterboden. Im vergangenen Jahr hatte Red Bull nach Sebastian Vettels Disqualifikation im Qualifying einige Änderungen am Auto vorgenommen und den Weltmeister somit aus der Boxengasse starten lassen. Er schaffte es auf Platz drei.

Der Grund für die Disqualifikation nach dem Qualifying: Die linke Seite des Unterbodens am E21 von Räikkönen verformte sich bei der vorgeschriebenen Belastung von 2000 Newton um mehr als fünf Millimeter. Das ist gemäß Art. 3.17.5 des Technischen Reglements verboten. Die Kraft wurde 100 Millimeter von der Fahrzeug-Mittelebene auf der linken Seite angebracht, es handelt sich bei dem Test also um einen asymmetrischen Test.

Das Lotus-Team argumentierte, dass das Auto auf einem Kerb beschädigt worden sein soll - die Rennkommissare des Abu Dhabi GP akzeptierten diese Argumentation allerdings nicht. Um 22:13 Uhr Ortszeit fällte die Rennleitung schließlich ihr Urteil und nahm Räikkönen aus der Wertung.