Fünfter Starplatz adé: Kimi Räikkönen muss den Abu Dhabi GP vom letzten Startplatz aus angehen. Bereits nach dem Qualifying schlugen die FIA-Stewards Alarm. Bei den routinemäßigen Überprüfungen des Lotus von Räikkönen fanden die Offiziellen Unregelmäßigkeiten.

Die linke Seite des Unterbodens am E21 des Finnen verformte sich bei der vorgeschriebenen Belastung von 2000 Newton um mehr als fünf Millimeter. Das ist gemäß Art. 3.17.5 des Technischen Reglements verboten. Die Kraft wurde 100 Millimeter von der Fahrzeug-Mittelebene auf der linken Seite angebracht, es handelt sich bei dem Test also um einen asymmetrischen Test.

Das Lotus-Team argumentierte, dass das Auto auf einem Kerb beschädigt worden sein soll - die Rennkommissare des Abu Dhabi GP akzeptierten diese Argumentation allerdings nicht. Beim Großen Preis von Ungarn gab es am Lotus von Romain Grosjean ein ähnliches Problem, damals entging der Franzose jedoch einer Bestrafung durch die Stewards. Diesmal glaubten sie jedoch nicht daran, dass ein solcher Zwischenfall ein Einzelfall sein könnte - außerdem sei genügend Zeit für eine Veränderung des Unterbodens gewesen.

Kürzerer Radstand hilft

Räikkönen verliert damit seinen fünften Startplatz für das Rennen, darf aber vom Ende des Feldes starten. Im vergangenen Jahr fuhr Sebastian Vettel in Abu Dhabi vom letzten Startplatz aufs Podium. Im letzten Rennen kam Romain Grosjean von Startplatz 17 auf Platz drei ins Ziel. Startplatz fünf war Räikkönens beste Startposition seit dem Deutschland GP.

Der Finne fährt in Abu Dhabi, anders als sein Teamkollege Grosjean, mit dem kürzeren Radstand. "Mir wurde gesagt, dass ich das Auto so vielleicht mehr in meine Richtung hinbekommen könnte", erklärte Räikkönen. "Wenn die Vorderachse so ist, wie ich es mag, kann ich normal fahren und alles ist, wie es sein sollte. Heute war es nicht so schlecht." Bis zur Disqualifikation.

Viele Schlagzeilen rund um Räikkönen

Kimi Räikkönen stand an diesem Wochenende noch mehr als gewohnt im Mittelpunkt der Fahrerlager-Diskussionen. Der Iceman war wenig begeistert von Alan Permanes Funkspruch am vergangenen Wochenende in Indien, als dieser ihn mit schroffen Worten aufforderte, Platz für Grosjean zu machen. Am Donnerstag ließ sich der Finne deshalb nicht bei den Medienterminen in Abu Dhabi blicken.

Am Freitag legte er nach und verkündete, dass er noch immer auf seine Gehaltszahlungen von Lotus warte. "Es ist nicht gerade nett, wenn man hört, dass man kein echter Teamplayer sei und nicht im Interesse des Teams handle, gleichzeitig aber das gesamte Jahr noch keinen einzigen Euro gesehen hat", sagte er. Lotus soll Räikkönen rund 15 Millionen Dollar schulden, findet man nicht bald eine Lösung, droht der Ex-Champion mit einem Streik. "Irgendwo muss man einen Strich ziehen und wenn es darüber hinausgeht, ist es nicht mehr meine Schuld."

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