Krimi um Kimi: Kimi Räikkönen erlebt in Abu Dhabi ein völlig verrücktes Rennwochenende. Das Drama gipfelte am Rennsonntag im frühen Ausfall des Finnen nach einer Startkollision mit einem Caterham-Boliden. Immerhin eine gute Nachricht soll es für die Fans des Eismanns geben: Laut einem Bericht von Autosport konnte sich Lotus-Teambesitzer Gerard Lopez mit Räikkönens Management darauf einigen, dass der frühere Weltmeister bei den beiden letzten Rennen in Austin und Interlagos an den Start gehen wird. Demnach habe sich Lopez nach zweitägigen Verhandlungen mit Räikkönens Manager Steve Robertson am Sonntagmorgen auf einen provisorischen Deal geeinigt. Wenn sich Lotus an die Vereinbarungen hält, wird Räikkönen bei den restlichen Rennen der Saison ins schwarz-goldene Cockpit steigen.

Kimi Räikkönen: Turbulentes Wochenende, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen: Turbulentes Wochenende, Foto: Sutton

Zuvor hatte der frühere Weltmeister am Freitag mit einem Renn-Boykott gedroht und verraten, dass er das gesamte Jahr über noch kein Gehalt bekommen habe. "Es tut mir leid für ihn, aber er hätte, als er den Vertrag unterschrieben hat, etwas vernünftiger sein müssen und wissen müssen, was er da unterschreibt", sagte Bernie Ecclestone. Damit spielte der F1-Zampano vermutlich auf eine Vertragsklausel Räikkönens an, die ihm exorbitante Prämien für jeden eingefahrenen Punkt garantiert. Bei derzeit 183 Zählern kommt somit eine stattliche Summe von geschätzt mehr als 20 Millionen Euro zusammen.

Auch Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner bewertete die heikle Situation rund um Räikkönen. "Sicher könnte Lotus nach Saisonende ihm eines draufhauen und sagen 'prozessier doch', aber ich finde das sehr unfair gegenüber Lotus", so Danner. "Denn Lopez hat Räikkönen in die F1 zurückgeholt, hat ihm einen Vertag gegeben, der Halleluja ist und sich die Welt immer noch wundert wie Lotus das überhaupt bezahlen konnte. Zudem hat sich Lopez schon einmal an die Vereinbarung gehalten, deswegen finde ich es hart, dass Räikkönen ihn an den Pranger stellt und so in die Eier kneift."

Krimi um Kimi, Foto: Sutton
Krimi um Kimi, Foto: Sutton

Am Samstag hatte sich auch Sir Jackie Stewart zu Wort gemeldet und Lotus gute Chancen eingeräumt, Räikkönen bezahlen zu können und somit seine Weiterfahrt sicherzustellen. "Die Besitzer sagen mir, dass dieses Problem spätestens bis zum Grand Prix in Austin gelöst ist", so Stewart, der als Berater für Lopez' Unternehmen Genii Capital fungiert. "Ich hoffe, dass das stimmt und Kimi die Saison beendet. Er ist ein großartiger Fahrer und hat mit dem Team tolle Resultate erzielt."

In Abu Dhabi war das allerdings nicht der Fall. Räikkönen fuhr im Qualifying zwar auf Startplatz fünf, wurde wegen eines illegalen Unterbodens jedoch aus der Wertung genommen und musste das Rennen vom letzten Startplatz aufnehmen. Nach einer Kollision in Runde 1 fiel er aus.