Wer glaubt, die Saison 2013 ist bereits vorbei und niemand würde mehr ernsthaft am aktuellen Auto entwickeln, der irrt. Sogar ganz weit hinten im Feld gibt es auch drei Rennen vor Saisonende - und vor allem drei Rennen vor dem neuen Reglement - noch Updates. Deshalb nutzte die Mannschaft von John Booth die erste Session in Abu Dhabi dazu, die neuen Teile auf Herz und Nieren zu prüfen. Weil die Rahmenbedingungen in FP1 komplett anders sind als sie während Qualifying und Rennen sein werden, macht dieses Programm durchaus Sinn.

Rodolfo Gonzalez, der in der ersten Session Max Chilton im Cockpit ersetzte durfte die neuen Teile genauso ausprobieren wie Stammfahrer Jules Bianchi. Für den Venezolaner gab es Lob von höchster Stelle: "Rodolfo ist unter sehr schwierigen Bedingungen gefahren und ist damit sehr gut umgegangen", so Teamchef Booth. Jules Bianchi fand sich in beiden Sessions zwar in gewohnten Regionen wieder - am Ende des Tages belegte er Rang 20 -, war aber dennoch mit dem Auftakt zum Abu Dhabi GP zufrieden. "Wir sahen von Beginn an mit den neuen Aerodynamik-Entwicklungen stark aus und wir haben auch mit den neuen Aufhängungsteilen gute Arbeit geleistet", freute sich der Franzose.

Die Fahrwerkskomponenten wurden erstmals vor einer Woche in Indien getestet, Marussia verspricht sich an diesem Wochenende daduch einen weiteren Sprung. "Ich glaube, es wird sehr eng und wir sehen es noch nicht als selbstverständlich an, wir werden hart dafür pushen, am Sonntag das beste Ergebnis einzufahren", so Bianchi weiter. Für Marussia geht es immerhin um die zehnte Position in der Konstrukteurswertung, durch den 13. Platz von Bianchi beim Großen Preis von Malaysia ist Caterham immer noch in der Verfolgerposition.

Etwas unrunder verlief der Tag für Max Chilton. Nachdem er in der ersten Session pausieren musste verlor er am Abend eine Bremsbelüftung. "Als ich meinen Run begann habe ich gefühlt, dass etwas mit meinem Auto nicht in Ordnung ist. Es sah so aus, als hätte ich eine beschädigte Bremsbelüftung, aber wir sind uns noch immer nicht sicher, wie das passieren konnte." Anschließend konnte Chilton aber noch ein paar Runden auf dem Yas Marina Circuit drehen und zog ein positives Fazit: "Kein schlechter Start aber wir haben noch eine Menge Denkarbeit für FP3 vor uns."