Neun Monate sind seit dem fatalen Crash in Suzuka bereits vergangen. Und noch immer fehlt es an positiven Meldungen über Jules Bianchis Zustand. Der Ex-Marussia-Pilot liegt weiterhin im Koma und kämpft in Nizza um sein Leben. An seiner Seite wacht tagtäglich die Familie. Ein Alltag am Krankenbett, der kaum auszuhalten ist. "Es ist unerträglich, eine tägliche Folter", erzählt Vater Philippe Bianchi. "Manchmal werden wir fast verrück."

Alles würden sie tun, damit ihr Sohn wieder gesund wird. Doch das können sie leider nicht. "Es ist uns einfach nicht möglich, ihm zu helfen", erklärt der Vater gegenüber Franco Info. Manchmal, gibt er zu, wünsche er sich, dass sein Sohn den Unfall nicht überlebt hätte. "Für mich ist die aktuelle Situation unerträglicher, als wenn er gestorben wäre", sagt der Franzose.

Kein Fortschritt

Um sich von einem Unfall, wie dem von Bianchi, jemals wieder erholen zu können, ist es erfahrungsgemäß notwendig dass sich innerhalb der ersten sechs Monate eine Besserung einstellt. Das ist jedoch im Falle des 25-jährigen Franzosen nicht geschehen.

Je mehr Zeit vergeht, desto kleiner wird die Hoffnung. "An einem gewissen Punkt, muss man realisieren wie ernst die Situation ist. Ich bin jetzt nicht mehr so optimistisch wie zwei, drei Monate nach dem Crash", so Philippe Bianchi. "Damals hatten wir noch Hoffnung auf eine gute Entwicklung seines Zustands."

Rennfahren war sein Leben

Sollte Jules Bianchi jemals wieder aufwachen, befürchtet sein Vater das Schlimmste. "Wenn er mit Behinderungen aufwachen würde, dann bin ich mir sicher, dass er das nicht gewollt hätte", so Philippe Bianchi.

Auch wenn es fast ein Wunder wäre, wenn sein Sohn wieder bei Bewusstsein wäre, so weiß er, dass Jules wohl niemals wieder glücklich werden würde. "Wir hatten darüber gesprochen, damals als Michael Schumacher seinen Unfall hatte", erinnert sich Philippe Bianchi. "Wenn Jules nicht mehr fähig wäre Rennen zu fahren, wäre das für ihn kaum zu akzeptieren. Rennfahren war sein Leben."