Der Benzinverbrauch der neuen V6-Motoren im kommenden Jahr ist in den letzten Wochen immer mehr zum Thema geworden. Für Monisha Kaltenborn ist das jedoch kein neues Thema. Sauber habe sich bereits vor Jahren Gedanken zum Benzinverbrauch gemacht. "Denn das ist ein Bereich, in dem man sehr deutlich den Fans und dem Markt zeigen kann, dass man einen anderen Weg geht. Und man hätte nicht diese enormen Kosten. Es wurde Zeit, dass wir das endlich angehen", erklärte sie.

"Die Motorenhersteller kommen immer näher an den Punkt, wo sie die Entwicklung einfrieren müssen, wo sie Simulationen durchführen und schauen, wo sie stehen. Natürlich können sie sich nicht mit anderen vergleichen. Das ist ein Punkt, der bislang nicht wirklich beachtet wurde", erläuterte sie.

"Man muss mit der Benzinmenge sehr unterschiedlich umgehen. Es ist ein bisschen wie mit den Reifen. Die Fahrer mussten lernen, mit den Reifen umzugehen. Man konnte nicht einfach rausfahren und eine Runde nach der anderen hinknallen und sich keine Gedanken um die Reifen machen. Wir denken beim Motor ähnlich, man wird mal mehr pushen können und sich mal etwas zurückhalten müssen." Der Benzinverbrauch werde auch in puncto Strategie eine große Rolle spielen. "Es wird hart für Fahrer, die nicht so viel Erfahrung haben, aber auch für die Strategen."

Ein weiterer Punkt, hinter dem ein großes Fragezeichen steht, ist die Zuverlässigkeit der Motoren. "Wir wissen es nicht, vielleicht ist es kein Thema und die Motoren sind verlässlich", meinte Kaltenborn. "Aber die Richtung, in die wir gehen, ist sicherlich nicht die richtige. Wir wussten das, wir haben das gesehen, aber wir haben es nicht aufgehalten."

Aus ihrer Sicht sei es der falsche Schritt gewesen, zu der Situation von vor ein paar Jahren zurückzukehren, als die Motoren noch sehr teuer waren. "Seitdem sind wir alle in verschiedene Richtungen gegangen und haben die Kosten gesenkt", betonte sie. Der Preis des Ferrari-Aggregats, das Sauber ab 2014 verwendet, sei fair und wie erwartet, meinte Kaltenborn. "Die Erwartung hat aber nichts damit zu tun, ob man die Kosten im Griff haben kann."