Beim Qualifying in Spa sorgten die Marussia-Piloten für eine regelrechte Überraschung, denn beide F1-Rookies nahmen die Hürde im Q3 und schafften erstmals in dieser Saison den Einzug in das zweite Qualifying-Segement. Im Rennen zeigte sich dann jedoch schnell die Ernüchterung, denn Jules Bianchi und Max Chilton wurden im wahrsten Sinne des Wortes wieder ans Ende des Feldes zurückgespült. Trotzdem fahren die Marussia-Piloten beflügelt in den königlichen Park von Monza.

"Ich will den Schwung aus Spa mit nach Monza nehmen und halten, jetzt wo ich schon viele Erfahrungen gesammelt habe", erklärte Chilton optimistisch. "Es wäre schön, wenn wir unsere Qualifying-Leistung von Spa wiederholen könnten, zudem ist es beruhigend zu wissen, dass unsere strategischen Gespräche sich als richtig rausstellen."

Chilton wird am kommenden Wochenende zum ersten Mal ein Formel-1-Rennen im Autodromo Nazionale di Monza bestreiten. Dennoch kennt der Rookie die Strecke noch genau aus den drei Jahren in der GP2. "Ich freue mich schon sehr auf das Rennen und ich weiß aus früheren Rennen, dass es in vielerlei Hinsicht immer etwas ganz Besonderes war, dort zu fahren", so der 22-Jährige.

Auch Teamkollege Bianchi sprüht vor Vorfreude auf den Italien GP. Im vergangenen Jahr bekam der Franzose bereits die Chance, das erste Freie Training zu absolvieren und somit erste Formel-1-Erfahrungen auf der speziellen Strecke zu sammeln. "Es ist mein erstes Formel-1-Rennen in Monza und das wird sicherlich einer der größten Momente meiner Debüt-Saison werden. Es sind die Atmosphäre, die Fans und die ganze Geschichte in Monza, was das Fahren hier so fantastisch machen", so der Marussia-Pilot.

Für Marussia-Teamchef John Booth ist Monza das Highlight im Kalender. "Dieser Kurs ist ein echter Klassiker. Wir haben ein paar mechanische Entwicklungen für Monza und wir werden einige Teile kombinieren, um den Anforderungen der niedrigsten Abtriebs-Strecke der Saison zu trotzen", erklärte Booth. "Die Qualifying Performance in Spa gab dem kompletten Team einen echten Auftrieb und dient nun als eine Erinnerung an das, was wir erreichen können, wenn die Chancen sich ergeben. Wir werden weiterhin daran arbeiten, das Maximale aus unserem aktuellen Paket herauszuholen und nichts unversucht lassen, weil es den Unterschied in den verbleibenden acht Rennen ausmachen könnte", so die Marschroute bei Marussia.

Marussia: Monza Bilanz

Marussia in Monza: Timo Glock erreichte 2011 bis dato das bestes Ergebnis für Marussia in Monza. Glock kletterte mit seinem Boliden auf den 15 Platz. 2012 reichte es für Glock und sein Teamkollege Charles Pic gerade einmal für die Plätze 17 und 16. Punkte sind sind für das Low-Budget-Team daher noch ein weiter Weg.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: In Spa hat Marussia gezeigt, was passieren kann, wenn man zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle ist. Jedoch hat sich im Rennen auch schnell wieder gezeigt, dass die Marussia-Boliden einfach nicht den Speed haben, um das Mittelfeld aufzumischen. Deshalb werden Bianchi und Chilton in Monza wohl wieder nur hinterherfahren. Auch das Duell mit dem schärfsten Konkurrenten Caterham wird im Autodromo Nazionale di Monza in die nächste heiße Phase gehen. Die Mannschaft aus Dinnington hat wie immer die gleiche Zielsetzung: Vor Caterham liegend ins Ziel zu kommen. Zuletzt in Spa war der Caterham von Giedo van der Garde jedoch um ganze 50 Sekunden schneller als der Marussia. Ein herber Rückschlag, der in Monza nicht noch einmal passieren soll. (Michelle Noah)