48 Punkte. So groß ist der Abstand von Lewis Hamilton auf Spitzenreiter Sebastian Vettel in der Weltmeisterschaft. Ein beträchtlicher Rückstand vor dem elften Rennen der Saison in Belgien, doch Hamilton wird immer häufiger nach seinen Titelchancen gefragt. Der Grund ist klar: Mercedes trumpfte in den vergangenen Rennen mächtig auf und gewann drei der letzten fünf Grands Prix, zwei davon gingen allerdings auf Nico Rosbergs Konto. Schlecht für Hamilton im Blick auf die Weltmeisterschaft: Die anderen beiden Rennen in Kanada und Deutschland entschied Vettel für sich.

Nicht wenige Beobachter sind der Ansicht, dass Hamilton in Spa und Monza einige Punkte auf den Heppenheimer gutmachen muss, wenn er noch in den Titelkampf einsteigen will. Auf der Asia-Tour nach den abschließenden beiden Europa-Rennen in diesem Jahr gilt Red Bull wieder als großer Favorit.

In Spa besitzt Hamilton zumindest die beste Ausgangslage für seinen zweiten Saisonsieg nach der vierten Pole in Folge. Doch der Brite will erst einmal nichts von einem möglichen WM-Triumph hören. "Das ziehe ich nicht in Erwägung", so Hamilton. "Aber natürlich willst du Rennen gewinnen, das hast du im Hinterkopf. Aber im Moment bin ich zu weit von Sebastian entfernt, um über die WM nachzudenken." Das Ziel sei es vielmehr, in der Gesamtwertung - aktuell ist Hamilton Vierter - weit nach oben zu klettern.

Bei einer Medien-Runde sorgte Hamilton für einen unfreiwilligen Lacher der versammelten Presse, als er sagte: "Ich versuche, die Jungs vor mir zu schnappen. Also Kimi." Berechtigter Einwand eines Journalisten: "Aber erst kommt doch Fernando!" In der Tat liegt Alonso mit neun Punkten Vorsprung vor Hamilton auf der dritten Position. Ein Indiz dafür, wie sehr respektive wenig sich Hamilton mit der aktuellen Meisterschaftssituation beschäftigt? Der frühere Champion locker mit einem Grinsen im Gesicht: "Oh. Ach egal, Wer auch immer vor mir steht, den versuche ich einzuholen."