Lewis Hamilton setzte sich beim Qualifying-Thriller im verregneten Spa-Francorchamps gegen das Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber durch. Dabei habe der Mercedes-Pilot von den kniffligen Witterungsbedingungen profitiert, denn Hamilton glaubte nicht, dass er die Bullen im Trockenen hätte besiegen können. "Wahrscheinlich nicht", räumte der Brite ein. "Red Bull sah besonders schnell aus und das galt auch für Ferrari bei trockenen Bedingungen. Ich bin nicht sicher, ob wir die Pace gehabt hätten, genauso schnell zu sein."

Unter diesen Umständen schmeckte Hamilton der Pole-Erfolg - der vierte für ihn in Folge - umso besser. "Ich habe das Gefühl, dass Red Bull eine etwas bessere Performance hat als wir und deshalb fühlt es sich heute noch besser an", sagte er mit einem breiten Grinsen. Vettel und Webber hatten im trockenen 2. Training am Freitag deutlich den Ton angegeben und Mercedes weit hinter sich gelassen. Möglicherweise waren die Silberpfeile aber auch mit vollen Tanks unterwegs, um herauszufinden, wie die Reifen damit zurechtkommen.

"Red Bull hat einen großen Schritt gemacht. Die waren sehr schnell und Mercedes kam hier nicht mit", stellte der ehemalige Formel-1-Fahrer Alex Wurz im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com fest. Laut Hamilton habe das bisherige Wochenende gezeigt, dass Red Bull die bessere Pace hat, trotzdem hoffte er, im Rennen mithalten zu können. Hamilton wünschte sich nicht unbedingt ein Regen-Rennen, hätte damit aber offensichtlich kein Problem: "Ich fühle mich bei wechselnden Bedingungen ziemlich wohl und kann die Limits ausloten, wenn es an der Grenze ist."

Unterdessen wünschte sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ähnliches Renn-Wetter wie am Samstag. "Unsere Ingenieure haben ein gutes Setup für diese gemischten Bedingungen gefunden und morgen erwarten wir Ähnliches", so Wolff. Klar ist: Mercedes sieht sich in Belgien gut aufgestellt, vor allem beim typischen Spa-Wetter. Das bestätigte auch Ross Brawn, der aber gleichzeitig vor übertriebener Euphorie warnte: "Wir erwarten im Rennen ähnliche Witterungsbedingungen, also haben wir gute Erfolgschancen. Aber dafür müssen wir ein cleveres Rennen fahren und die richtigen Entscheidungen treffen."