Sauber reagierte am Dienstagabend auf die zahlreichen Medienberichte, wonach der Deal mit den neuen russischen Investoren geplatzt sei und der Rennstall sogar vor der Zahlungsunfähigkeit stehe. Vladimir Sirotkin, der Geschäftsführer des Nationalen Instituts für Luftfahrt und Technologie, hatte noch wenige Stunden zuvor gegenüber der dpa behauptet, seine Institution habe nicht genug Geld, um beim schweizerischen Rennstall einzusteigen.

"Aufgrund von Falschmeldungen und Gerüchten in einigen Medien", sah sich Sauber nun zu einer Stellungnahme gezwungen, heißt es in einer Pressemitteilung. "Die von uns angekündigte Zusammenarbeit mit russischen Partnern ist auf gutem Weg", so der weitere Wortlaut. Auch der Vertrag mit dem 17-jährigen Russen Sergey Siroktin, der als Pilot für die kommende Saison aufgebaut werden soll, sei intakt.

"Der Vertrag mit dem Fahrer Sergey Sirotkin steht. Die angekündigte Vorbereitung auf seinen Einsatz wird in der nächsten Woche - nach Beendigung unserer Branchenüblichen Ferien - beginnen", stellte Sauber klar und wies darauf hin, dass erste vertraglich zugesicherte Zahlungen an das Team bereits erfolgt seien.

Rollt der Rubel endlich?, Foto: Sutton/World Economic Forum/Ssppeeeeddyy/adrivo
Rollt der Rubel endlich?, Foto: Sutton/World Economic Forum/Ssppeeeeddyy/adrivo

Licht ins Dunkel wollte Sauber auch bezüglich der Kooperation mit dem Nationalen Institut für Luftfahrt und Technologie bringen. Eine finanzielle Beteiligung der Organisation sei nie vorgesehen gewesen, denn es handle sich lediglich um eine technische Kooperation.

Wie groß Ärger in Hinwil über die gegenwärtige Nachrichtenlage zu sein scheint, zeigt das abschließende Statement: "Wir sind verwundert mit welcher Leichtfertigkeit manche Medien Falschmeldungen und Gerüchte in die Welt setzen."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Nerven in Hinwil sind angespannt, das geht aus Saubers Pressemitteilung deutlich hervor. Zwar scheint das Team nun doch gerettet zu sein, aber die alles andere als positiven Meldungen der letzten Tage und Wochen - für die man ob der spärlichen Kommunikationspolitik teils selbst verantwortlich zeichnete - fügten dem sonst so guten Image des Rennstalls einige Kratzer zu. Es bleibt zu hoffen, dass der Deal mit den russischen Investoren tatsächlich wasserdicht ist und sich die zuletzt geäußerten schlimmen Befürchtungen nicht doch noch bewahrheiten. (Philipp Schajer)