Der Formel 1 stehen in naher Zukunft viele Veränderungen bevor. Während im kommenden Jahr das Reglement in weiten Zügen stabil bleibt, kommt es 2014 zu einer kleinen Revolution, wenn die V6-Motoren, neue Regeln zum Antriebsstrang sowie das Ressource Restriction Agreement zur Kostenkontrolle eingeführt werden. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali geht daher davon aus, dass einige Rennställe ihren Fokus schon relativ früh im Laufe der kommenden Saison darauf richten werden, 2014 in Angriff zu nehmen und bestätigte, dass die Scuderia bereits eine kleine Gruppe von Personen abgestellt hat, die sich mit den Neuerungen befasst.

"Das ist vielleicht das Schwierigste, weil es so viele neue Dinge gibt, die wir gleichzeitig machen müssen und zudem sicherzustellen haben, dass wir weiterhin um die Weltmeisterschaft kämpfen", führte Domenciali aus. "Es wird für uns ein gewaltiger Job im nächsten Jahr." Für den Italiener könnte 2014 eine Saison darstellen, in der sich das Feld weiter aufspaltet, was die Performance betrifft. Dies würde im krassen Gegensatz zur aktuellen Saison stehen, in der es zahlreiche Sieganwärter und oftmals äußerst geringe Zeitabstände gibt.

Auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh vermutet, dass zwei oder drei Teams im Laufe der kommenden Saison schwächeln könnten und daher ihre volle Aufmerksamkeit und Ressourcen bereits auf 2014 richten werden. "Es ist schwierig", gab der Brite zu. "Wenn man konkurrenzfähig ist, wie es unser aller Ziel im nächsten Jahr ist, will man Rennen und die Weltmeisterschaft gewinnen", führte er aus. Dies würde jedoch unweigerlich dazu führen, dass man sich der Chancen für 2014 beraubt. "Ich denke, es wird eine interessante zweite Jahreshälfte und zweifellos sehr interessanter Start in 2014", mutmaßte Whitmarsh, der aufgrund der Regelmentsänderungen auch eine größere technische Vielfalt und Kreativität als in der Gegenwart erwartet.

Zuletzt verdichteten sich die Gerüchte, dass Honda daran Interesse haben könnte, in die Formel 1 zurückzukehren. Ross Brawn, der mit seinem eigenen Rennstall, den er 2009 von den Japanern kaufte, Weltmeister wurde und zuvor bei Honda als Teamchef fungierte, könnte sich das gut vorstellen. "Sie sehen die Formel 1 als eine Forschungs- und Entwicklungsplattform und ich denke, dass die neuen Regeln sie reizen könnten", sagte der nunmehrige Mercedes-Teamchef. Allerdings gebe es momentan keine Anzeichen dafür, dass die Japaner tatsächlich zurückkehren. "Aber wir würden Honda begrüßen", betonte Brawn. "Ich denke, je mehr Hersteller und Motoren wir in der Formel 1 haben, desto besser."