Bei Sauber hat man allen Grund, mit der bisherigen Saison glücklich zu sein. In der Konstrukteurs-Wertung liegt das schweizerische Privatteam auf dem sechsten Platz und die jungen Piloten Kamui Kobayashi und Sergio Perez konnten mit starken Resultaten bereits mehrfach auf sich aufmerksam machen. Angesichts dieser erfolgreichen Bilanz zog auch Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn ein zufriedenes Zwischenfazit.

"Ich bin sehr zufrieden, wie es bisher gelaufen ist", erklärte die Wienerin auf der offiziellen Webseite der Formel 1. "Bereits während der Wintertestfahrten zeigte sich, dass wir eine hoffnungsvolle Saison vor uns haben könnten", fuhr sie fort. Der Plan des Teams sah vor, auf das letztjährige Auto aufzubauen und dabei diverse Mängel zu eliminieren. "Wir haben nun einen Wagen, der funktioniert und auf nahezu jeder Strecke und unter allen Bedingungen wettbewerbsfähig ist", freute sich Kaltenborn. Auch die Piloten würden einen guten Job machen, vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer noch immer relativ geringen Erfahrung.

Kaltenborn bescheinigte sowohl Perez als auch Kobayashi eine gute Lernkurve und hielt fest, dass beide Piloten mittlerweile eine ordentliche Gesprächsbasis mit dem Team aufgebaut haben und gerne in die Fabrik nach Hinwil kommen würden. "Das freut die Ingenieure wirklich sehr, denn es zeigt ihnen, dass die Fahrer nahe an den Entwicklungen dran sein möchten", führte sie aus. "Ich denke, dass sich beide gut schlagen. Natürlich können die Gemüter manchmal etwas überhitzen, aber das liegt am jungen Alter." Kaltenborn stellte beiden Piloten daher ein "zufriedenstellendes" Zeugnis aus.

Platz 5 im Visier

Monisha Kaltenborn und Peter Sauber im Gespräch, Foto: Sutton
Monisha Kaltenborn und Peter Sauber im Gespräch, Foto: Sutton

Nach elf von zwanzig Saisonrennen rangiert Sauber in der Konstrukteuerswertung nur knapp hinter Mercedes und das nächste Ziel sei es nun, die auf Platz fünf liegenden Stuttgarter anzugreifen. Gleichzeitig warnte Kaltenborn aber auch davor, zu euphorisch zu sein. "Momentan sind wir Sechster, aber wir sind noch immer vorsichtig, da wir in der vergangenen Saison gelernt haben, dass viel passieren kann. Wenn man einen genaueren Blick auf die fünf vor uns liegenden Teams wirft, zeigt sich, dass sie bedeutend mehr finanzielle Mittel zur Verfügung haben", stellte sie klar. "Wenn wir uns weiter nach vorne bewegen wollen, müssen wir uns auf uns selbst und unsere Effizienz konzentrieren, um sie noch weiter zu verbessern."

Auch wenn das letzte Rennen in Ungarn nicht nach Wunsch verlief und beide Piloten außerhalb der Punkte blieben, blickt man bei Sauber zuversichtlich in die Zukunft, wie Kaltenborn gegenüber Motorsport-Magazin.com erklärte. "Ich bin sehr entspannt, vielleicht auch etwas enttäuscht, aber das hält sich in Grenzen, denn ich weiß, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben. Für unsere Mechaniker ist eine Pause notwendig. 20 Rennen in aller Welt sind sehr anstrengend - sie haben sich die Erholung verdient. Ich hoffe, dass sie frisch gestärkt zurückkehren."