Sebastian Vettel hat den Großen Preis von Australien mit 2,1 Sekunden Rückstand auf Sieger Jenson Button als Zweiter beendet. "Glückwunsch an Jenson, er war heute unbesiegbar", gratulierte Vettel dem McLaren-Piloten. "Ich bin aber auch mit Platz zwei glücklich, das hätten einige Leute gestern nicht gedacht." Am Samstag war der Weltmeister nicht über P6 im Qualifying hinausgekommen. "Man hat unser Potenzial gesehen", so Vettel. "Jetzt liegt es an uns, den Rückstand auf McLaren aufzuholen."

Gegen Button sah er kein Land, doch immerhin Lewis Hamilton konnte der Heppenheimer am Ende hinter sich lassen. Nicht ganz unbeteiligt daran war Vitaly Petrov, der zwischenzeitlich für eine Safety-Car-Phase sorgte. Zuvor hatte McLaren Hamilton an die Box geordert, während Vettel selbst auf der Strecke blieb und dank des Boxenstopp-Vorteils am Briten vorbei gehen konnte. "Selbst ohne Safety Car hätte ich eine Chance gehabt", glaubte Vettel jedoch. "Aber es hat mit Sicherheit geholfen. Wir hatten einen großartigen Stopp."

Nach dem Ende der Safety-Car-Phase jagte Vettel Hamiltons Kollege Button nach. "Ich dachte, dass ich in einer guten Position wäre, um Jenson anzugreifen, aber zwei Kurven später war er weg", so Vettel. "Es war nicht sehr leicht, von Lewis wegzukommen, aber Jenson war außer Sicht. Er hat den Sieg verdient." Auf jeden Fall hatte der Red-Bull-Star beim ersten Rennen der neuen Saison seine Freude.

"Das war ein großartiges Rennen, es hat sehr viel Spaß gemacht", fand Vettel, sprach aber auch die Kuriositäten an: "Als der Kranwagen auf der Strecke war, dachte ich, wir stehen auf der A5 im Stau. Zwischendurch war dann noch ein Streckenposten auf der Strecke. Ich dachte mir, dass der arme Mann ziemlich große Eier hat. Heute ging es schon drunter und drüber, da fehlte nur noch das Känguru auf der Strecke."

Auch beim Start lief es nicht reibungslos, doch das Chaos spielte sich hinter Vettel ab, der sich direkt nach vorn orientierte. "Ich hatte ein gutes Gefühl", beschrieb er den Weg zur ersten Kurve. "Nachdem die Ampel ausging, wusste ich, dass es wichtig war, an Mercedes vorbeizukommen." Ähnliches dachte sich allerdings Nico Rosberg, der von P7 schnell drei Positionen gut machte und sich dabei auch an Vettel vorbeiquetschte. "Ich war eingeklemmt und Nico kam an mir vorbei", sagte Vettel. "Dann hatte ich beide Mercedes vor mir. Ich konnte Nico recht schnell überholen, das war ein ziemlich extremes Manöver."

Und was konnte Vettel neben seinen ersten 18 WM-Punkten auf dem angepeilten Weg zur Titelverteidigung noch mitnehmen? "Wir haben heute sehr viel gelernt", erklärte er. "Das Auto hat Potenzial und das macht uns Mut. Wir müssen uns nicht verstecken. Die Pace war ordentlich, aber noch nicht ganz am Maximum. Wir konnten ein bisschen mehr verstehen, was das Auto angeht."