In der vergangenen Saison hatte sich gelegentlich Lewis Hamilton ein Privatduell mit Mercedes geliefert, beim Australien GP fiel Sebastian Vettel diese Rolle zu. Der Red-Bull-Star lieferte sich zu Beginn des ersten Rennens der Saison sehenswerte Kämpfe mit Nico Rosberg und Michael Schumacher. Gleich zu Beginn ging es los: Rosberg erwischte einen wahren Traumstart und ließ Vettel auf seinem Weg von Platz sieben auf Rang vier stehen.

Allerdings revanchierte sich der Weltmeister. "Viel Luft war da nicht", so Vettel. "Ich sagte mir, dass ich da so schnell wie möglich vorbei muss. Ich hatte einen guten Ausgang aus den Kurven sechs und sieben und dachte, 'Jetzt probiere ich es'." So kam es dann auch, als Vettel sich gegen Rosberg durchsetzte auf dem Weg in Richtung Spitze. "Vorbeigewunken hat mich Nico nicht, das konnte man sehen", beschrieb Vettel den Kampf. "Das war auf der letzten Rille, ich dachte nicht großartig nach, sondern sah die Lücke und nutzte sie."

Als nächster Kontrahent stand Schumacher auf der Liste. Der Rekord-Weltmeister hatte sich beim Start an Romain Grosjean vorbeigeschoben und fuhr hinter dem McLaren-Duo an der Spitze. "Bei Michael lief es ähnlich", so Vettel. "Beim ersten Mal habe ich mich verhauen, beim zweiten Mal er." Vettel preschte bei seinem ersten Überholmanöver kurzzeitig übers Gras. In Runde elf ließ Schumacher schließlich passieren, als er seinerseits ins Grüne fuhr. Grund dafür war allerdings ein Getriebeschaden an dessen Silberpfeil. "Ich wollte keinen Dreher provozieren", erklärte Schumacher seinen ärgerlichen Ausflug.

"Beim ersten Mal verschätzte ich mich ein bisschen", gab Vettel zu, der bis zu jenem Zeitpunkt noch nichts von Schumachers Problemen wusste. "Ich kam mit DRS an, war dann aber zu spät auf der Bremse und direkt hinter Michael fehlte viel Abtrieb. Da musste ich in die Wiese." Warum Vettel so sehr daran gelegen war, die Silberpfeile im Rückspiegel zu sehen, erklärte der 24-Jährige im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com: "Es war wichtig für uns, an Mercedes vorbei zu kommen, weil sie schnell auf der Geraden sind. Da haben sich manche schon im vergangenen Jahr die Zähne dran ausgebissen."

Dass es bei seinen Landsleuten im ersten Rennen des neuen Jahres alles andere als rosig lief, bedauerte Vettel: "Die waren das ganze Wochenende stark unterwegs. Schade, dass es nicht zu einem Ergebnis reichte. Aber so läuft das nun einmal, deshalb bin ich gerade froh, dass unser Auto gehalten hat."