"Das ist kein Micky-Maus-Team", betonte Narain Karthikeyan am Rande der abschließenden Testfahrten der Formel 1 in Barcelona. "Wir haben viele erfahrene Leute im Team und jeder weiß, was er tut. Wir befinden uns definitiv in einer besseren Position als im vergangenen Jahr." Wie schon 2010 und 2011 schaffte es HRT wieder einmal nicht, das Auto für die neue Saison rechtzeitig zu den Testfahrten an die Strecke zu bringen. Zwar hatte das spanische Team überlegt, den F112 am Sonntag debütieren zu lassen, doch logistische Probleme sollen dies verhindert haben.

Stattdessen will HRT am Montag einen Filmtag auf dem Circuit de Catalunya einlegen, um zumindest ein paar Kilometer auf den neuen Boliden zu bekommen. Allerdings dürfen während dieser Filmaufnahmen maximal 100 km zurückgelegt werden und auch die aktuellen Pirelli-Reifen dürfen nicht zum Einsatz kommen. Pedro de la Rosa ist allerdings überzeugt, dass der Montag - sofern es HRT schafft, das Auto rechtzeitig von Greding nach Barcelona zu liefern - der Truppe bei der Entwicklung helfen wird.

"Wenn wir es schaffen, am Montag ein paar Runden zu drehen, dann ist das ein Sieg für uns", meint er Spanier. "Ich hatte nicht erwartet, überhaupt vor Australien zu fahren, wenn es uns also gelingt, ein paar Kilometer zu fahren, befindet sich HRT in einer viel besseren Situation als jemals zuvor vor dem Saisonstart." Selbst ein paar Runden würden reichen, um sich besser mit dem neuen Auto vertraut machen zu können und sich daran zu gewöhnen. "Das ist wichtig, um die Systeme zu checken und sicherzustellen, dass alles funktioniert, schließlich ist es ein nagelneues Auto", erklärt de la Rosa.

Der F112 habe kaum noch etwas mit seinem Vorgänger gemeinsam, verrät er. "Es gibt keinen Übertrag vom vergangenen Jahr", so de la Rosa. "Das ist eine andere Sache, denn wenn man sich einmal die Autos der anderen Teams anschaut, dann sind das alles Evolutionen." Deshalb würde der Filmtag dem Team die Möglichkeit verschaffen, alle möglichen Probleme am Auto auszumerzen, bevor es am 18. März wieder ernst wird. Auch für die Fahrer, wie de la Rosa anmerkt: "Uns Fahrern hilft es, um den Sitz richtig einzustellen. Ich habe das vor drei Tagen in München gemacht, aber ich brauche ein paar Runden, um sicherzustellen, dass es auch passt."