Der Große Preis der USA steht weiter stark auf der Kippe. Nachdem es schon längere Zeit Gerüchte um einen Streit in den Reihen der Ausrichter gegeben hatte, hat sich die Lage nun zugespitzt: Tavo Hellmund, der das Austin-Projekt ins Leben gerufen hat, hat seine Partner, darunter unter anderem die Investoren Bobby Epstein und Red McCombs, vor einem texanischen Gericht verklagt.

Hintergrund ist ein geplatzter Deal zwischen Hellmund und Bernie Ecclestone. Dieser sah vor, dass der Formel-1-Chef 23 Millionen Dollar für die Ausrichtung des Rennens erhalten solle. Diese Mittel konnten nicht aufgebracht werden, woraufhin die Investoren rund um Epstein im Alleingang mit Ecclestone einen neuen Last-Minute-Vertrag aushandelten, um doch noch in den Kalender aufgenommen zu werden.

Falsche Informationen und zurückgehaltene Mittel

Hellmund fühlt sich bei der Dicke von Rohrleitungen über den Tisch gezogen, Foto: Circuit of the Americas
Hellmund fühlt sich bei der Dicke von Rohrleitungen über den Tisch gezogen, Foto: Circuit of the Americas

Hellmund behauptet nun, dass die Investoren die Mittel nach der Aushandlung des ersten Vertrags bewusst zurückgehalten hätten, und verklagt neben Epstein/McCombs auch eine Reihe anderer Firmen, die als Investoren auftraten. Neben den vorenthaltenen 23 Millionen für die Ausrichtung des Formel-1-Rennens sei auch der Streckenarchitekt nicht bezahlt worden. Wie viel Schadensersatz Hellmund genau fordert, geht aus dem Gesuch nicht hervor, allerdings sollte Hellmund 500.000 Dollar Gehalt p.a. für die nächsten zehn Jahre erhalten.

Die Vorwürfe beinhalten auch falsche Informationen, die Epstein Hellmund gegeben haben soll. So seien Rohrleitungen, die angeblich eine Dicke von 2 Inch aufweisen sollten, in Wirklichkeit 20 Inch groß gewesen, auch sei an vielen Stellen zu tief gegraben worden, was die Kosten in ungeahnte Höhen habe schnellen lassen.

Bauarbeiten gehen weiter

Während Tavo Hellmund für ein Statement nicht verfügbar ist, ließ das Management des Circuit oft The Americas verlauten: "Dies ist nur der letzte Schritt eines musterartigen Verhaltens. Mr. Hellmund nutzt negative Presse, um in jeder Hinsicht einen Vorteil für sich zu kreieren. Fakt ist, er war für den Vertrag mit der Formel 1 verantwortlich und hat seine Vereinbarungen nicht erfüllt."

Aus dem Antrag geht auch hervor, dass Hellmund bereits versucht hat, McCombs Anteile am Projekt für acht Millionen Dollar aufzukaufen. Mit 20 Prozent halten beide Streithähne gleich viele Anteile. Trotz der Streitigkeiten im Management gehen die Bauarbeiten an der Rennstrecke weiter, angeblich sollen sie nach Plan verlaufen.