Vettel: schnell unterwegs trotz Getriebeproblem, Foto: Red Bull
Vettel: schnell unterwegs trotz Getriebeproblem, Foto: Red Bull

12 Siege, 15 Podestplätze und 18 Pole Positions in 19 Rennen. Red Bull Racing dominierte die Saison 2011 nach Belieben. Man mag schon fast das Wort Perfektion als Umschreibung des Rennstalls verwenden, wenn da nicht die letzten beiden Rennen gewesen wären. Das sonst so perfekte Team strauchelte und tappte über die Gründe im Dunkeln - was wohl das Schlimmste an der Sache ist.

In Abu Dhabi fing sich Sebastian Vettel bereits in der ersten Runde einen Plattfuß ein und musste seinen ersten Ausfall der Saison hinnehmen. Wie es zu dem Plattfuß kam, konnten weder Pirelli noch Red Bull Racing trotz genauester Analyse herausfinden. Vettel ging sogar höchstpersönlich nach dem Rennen die Strecke ab. "Wir werden nie zu 100 Prozent herausfinden, was passiert ist", gab der Deutsche zu. Aber auch wenn er selbst keine Schuld an dem Ausfall trägt, nagt die Ungewissheit an ihm und der Mannschaft.

Da hilft es sicherlich nicht, dass in Brasilien ein neuerliches Rätsel auftrat. Schon nach fünf Runden machte sich ein Getriebeproblem beim RB7 bemerkbar. Das Team wies Vettel an konservativ zu fahren und die Anzahl der Schaltvorgänge zu minieren. Dass Vettel trotz dieses Problems die schwarz-weiß-karierte Zielflagge sah, überraschte selbst Teamchef Christian Horner. Wie dieses Brasilien-Wunder gelang? Red Bull Racing tappte wieder einmal im Dunkeln.

Nur Webber schlüpfte durch

Zumindest behauptet man das nach außen hin. Dabei entging der Konkurrenz die Tatsache nicht, dass das Getriebeproblem scheinbar keine Auswirkungen auf Vettels Rundenzeiten hatte und er Fernando Alonso als auch Jenson Button hinter sich halten konnte. Überraschenderweise schlüpfte nur Mark Webber durch und sicherte sich damit seinen ersten Saisonsieg. Ein Schelm, wer jetzt böses denkt.

Allerdings wer in Brasilien eine versteckte Stallorder vermutet, ist nicht allein. Dieser Gedanke ging so manchem im Fahrerlager durch den Kopf. Horner konnte über die Spekulationen nur lachen, allerdings ist das leicht, wenn man Fahrer- und Konstrukteurstitel geholt und die Saison auch noch mit einem Doppelsieg abgeschlossen hat.