Mit der Punktevergabe hat HRT zwar nichts zu tun, doch der FW111 gewinnt zunehmend an Zuverlässigkeit. Seit vier Rennen ist Narain Karthikeyan nicht mehr vorzeitig stehen geblieben und überquerte jedes Mal die Ziellinie - wenn auch mit zahllosen Runden Rückstand auf die Spitze. Nun geht es zum siebten Rennen nach Kanada. "Unser Auto war in den vergangenen paar Rennen ziemlich zuverlässig", stellte der Inder fest. "Das passt gut für diese Strecke, die berüchtigt ist, hart mit den Motoren und Bremsen umzugehen."

Karthikeyan hoffte aufgrund des geringen Abtrieb-Levels des Kurses, dass HRT in Montreal wettbewerbsfähiger sein werde als in der Türkei oder in Spanien. Neue Updates sollen dafür sorgen, endlich den Anschluss an Virgin und Team Lotus zu finden und die Lücke zu verringern. Teamchef Collin Kolles verriet, dass das Team sich noch einmal ans Zeichenbrett gesetzt hat. Heraus kam neben einigen neuen Aero-Updates auch ein verändertes Abgassystem.

"Wir müssen noch größere Schritte machen", forderte Kolles von seiner Crew. Auch Vitantonio Liuzzi sah HRT seit dem Saisonstart auf einem guten Weg. "Ich denke, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben", meinte der Italiener. Allerdings müssten sich alle noch mehr reinhängen, um größere Ziele zu erreichen. "Dazu sind wir definitiv in der Lage", glaubte Liuzzi. An den Kanada GP hat der 29-jährige noch positive Erinnerungen: Im vergangenen Jahr landete er im Force India auf dem neunten Platz.

Das Rennen sei bis zur letzten Runde unberechenbar, meinte Liuzzi und war sicher, dass sich die bisherige Überhol-Orgie der Saison auch in Kanada fortsetzen werde. "Die lange Gerade bringt zwar viel Stress für unser Auto, aber diese Strecke sollte uns viel besser liegen als Monaco", so Liuzzi. Zusammengefasst: Der FW111 sollte laut HRT-Angaben wettbewerbsfähiger sein als in Spanien, der Türkei und Monaco - ob das für Virgin und Co. reicht?