Red Bull startet als klarer Favorit ins Rennwochenende des Malaysia GP. Nicht nur aufgrund des souveränen Sieges von Sebastian Vettel, sondern auch, weil das Weltmeister-Team auf KERS verzichtete. Das Hybridsystem soll drei bis vier Zehntel pro Runde bringen. Sprich: Mit einem zuverlässig funktionierendem KER-System hätte der RB7 die Nase möglicherweise noch weiter vorn.

Noch ist allerdings unklar, ob das Team um Star-Designer Adrian Newey KERS überhaupt ans Laufen bekommt. Wenn das System am Freitag während des Freien Trainings tadellos arbeiten sollte, wolle man es laut Red Bull auch beim Rennen einsetzen. Laut Michael Schumacher spiele das bei den Bullen sowieso nicht die entscheidende Rolle.

"KERS bringt pro Runde drei Zehntelsekunden, vielleicht auch vier Zehntel", stellte der Mercedes-Pilot fest. "Aber KERS allein ist nicht die große Wunderwaffe. Fakt ist: Der Red-Bull-Bolide ist als Basis ein gelungener Entwurf im Vergleich zu den anderen Teams." Schumacher stellte fest, dass Vettel das komplette Potential des RB7 noch gar nicht gezeigt habe. Eine Meinung, die viele Kollegen im Fahrerlager vertreten. Nach dem Rennen in Melbourne hatte Helmut Marko verraten, dass man sich lediglich am Speed von Lewis Hamilton orientiert habe.

Felipe Massa äußerte sich zur KERS-Causa bei Red Bull eher verhalten. "Es ist schwer zu beurteilen, wie sehr sie sich mit KERS verbessern, ich habe kein klares Bild vom RB7. Ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn man das System benutzen kann", erklärte der Ferrari-Pilot. Massa war sich sicher, dass die Scuderia auf KERS angewiesen ist. "Bei uns ist es klar, dass wir Zeit verlieren, wenn wir es nicht benutzen."

Jenson Button hoffte ein wenig, dass Red Bull abermals Probleme mit dem Hybridsystem bekommen wird. "Das ist gut für uns", gab der McLaren-Fahrer offen zu. Vom eigenen KERS ist der Brite überzeugt, bei dem von Red Bull steht noch ein Fragezeichen. "Jeder hat ein anderes System. Vielleicht hilft es ihnen, vielleicht auch nicht. Man darf auch die Zuverlässigkeit nicht außer Acht lassen", so der Weltmeister von 2009. Bei einem neuen System könne schließlich immer etwas passieren.