Mehr als 24 Flugstunden und 20.000 Kilometer von Europa entfernt, wartet die Rallye-Neuseeland auf die WRC-Piloten. Doch wie bei jeder Austragung nehmen die Akteure die lange Reise gerne auf sich, schließlich zählt die Rallye nicht umsonst seit Jahren zu den beliebtesten Veranstaltungen im Kalender. So sorgen die geschwungenen und schnellen Schotterpisten ebenso wie die Landschaft um sie herum immer wieder für Begeisterung.

Das erste Mal ausgetragen wurde die Rallye 1969 als Silver Fern Rallye in Taupo. 1977 feierte sie ihr Debüt im Rahmen der Weltmeisterschaft, heute ist sie die älteste Rallye auf der Südhalbkugel mit WM-Status. Nachdem sie 2006 bis 2008 um Hamilton stattfand, kehrt sie nun nach Auckland zurück, wo sie bereits zuvor lange Jahre beheimatet gewesen war.

Sébastien Loeb auf seinem Weg zum Sieg in Neuseeland 2005., Foto: Sutton
Sébastien Loeb auf seinem Weg zum Sieg in Neuseeland 2005., Foto: Sutton

Dabei verlängerten die Organisatoren die Distanz auf 396,5 gewertete Kilometer, womit die Teams die längste Veranstaltung seit der Rallye Deutschland 2004 erwartet. Die Gesamtdistanz der Rallye beträgt 1496,51 Kilometer. Dabei wird die Route im Norden über Straßen der Whangarei and Kaipara Distrikte führen. Gleichzeitig wird es kurze Service Zonen auch außerhalb Aucklands geben, während der zentrale Service am Hafen in der Nähe jener Einrichtungen, die für den Americas Cup genutzt werden, aufgeschlagen wird.

Während der erste und zweite Tag mit jeweils knapp 160 gewerteten Kilometern rund doppelt so lang wie der Sonntag ausfallen, erwartet die Piloten mit der Whaanga Coast noch ein echtes Highlight zum Ende des Wochenendes. Die 29,67 Kilometer lange Etappe gilt als eine der schönsten des ganzen Jahres und wird die Vormittags- und Nachmittagschleife am Sonntag beschließen. Dabei schlängelt sie sich entlang der pittoresken Küste des Tasmanischen Meeres, bevor die Route in das immergrüne Innenland mit seiner idyllischen Hügellandschaft und den zahllosen Schaaf-Weiden abbiegt.

Petter Solberg in einer der leicht überhöhten Kurven um Auckland. Damals noch im Subaru., Foto: Sutton
Petter Solberg in einer der leicht überhöhten Kurven um Auckland. Damals noch im Subaru., Foto: Sutton

Geradeaus geht es dabei wie bei der gesamten Rallye eher selten. In der Regel fügt sich eine Kurve harmonisch an die andere, so dass die Piloten wie von selbst in einen ausgewogenen Rhythmus von Drift und Gegendrift finden. Nirgendwo scheinen die World Rally Cars mit einer anmutigeren Choreographie über die insgesamt 21 Prüfungen zu tanzen, die auch durch ihre oft extrem großen Kurvenradien und teilweise sogar leicht überhöhten Kurven auffallen.

Wie schon zuletzt bei der Rallye Türkei werden als weitere Besonderheit wieder gemischte Untergründe zum Einsatz kommen. Während der Großteil der Rallye auf zeitweise leicht gewölbten Schotterpisten ausgetragen wird, finden sich auch einige Asphaltabschnitte. Rekordsieger der Rallye Neuseeland ist Marcus Grönholm mit fünf Erfolgen. Von den aktiven Piloten war in den Jahren 2005 und 2008 Sébastien Loeb und 2004 Petter Solberg erfolgreich.