Sebastien Ogier heißt der führende Mann nach dem ersten Tag der Rallye Türkei. Der Franzose schloss nahtlos an die guten Vorstellungen der vergangenen Rallyes an und schob sich bereits auf der dritten Etappe in Führung, die er bis ins Tagesziel nicht mehr abgab. Insgesamt erzielte er drei Bestzeiten, womit er seiner Ankündigung, erneut um die Spitze kämpfen zu wollen, eindrucksvoll Taten folgen ließ.

Gute Position: Hirvonen hat von Rang 3 aus alle Chancen im Kampf um den Sieg., Foto: BF Ford
Gute Position: Hirvonen hat von Rang 3 aus alle Chancen im Kampf um den Sieg., Foto: BF Ford

5,5 Sekunden hinter dem CJT-Piloten beendete Daniel Sordo seine heutige Fahrt. Der Spanier erlebte einen Tag ohne größere Probleme und konnte ebenfalls eine Etappenbestzeit für sich verbuchen. Weitere 6,7 Sekunden dahinter zeigte Mikko Hirvonen nach den beiden zuletzt schwächeren Rallyes wieder einen Aufwärtstrend. Nach Bestzeit auf der zweiten Etappe durfte er zwischenzeitlich sogar wieder Führungsluft schnuppern.

Nachdem er noch nach der ersten Etappe geführt hatte, musste sich Petter Solberg trotz dreier Etappenbestzeiten hingegen vorerst mit Rang vier zufrieden geben. Nach einem Problem musste der Norweger dabei zeitweise ohne die Zwischenzeiten seiner Konkurrenten auskommen, im Ziel betrug sein Rückstand auf die Spitze 18,5 Sekunden.

Unter 30 Sekunden: Loeb konnte seinen Rückstand noch in Grenzen halten., Foto: Sutton
Unter 30 Sekunden: Loeb konnte seinen Rückstand noch in Grenzen halten., Foto: Sutton

Sébastien Loeb hatte währenddessen einmal mehr mit den Widrigkeiten als führender Pilot zu kämpfen. Als er am Morgen im Gegensatz zu den nachfolgenden Piloten zwar deutlich weniger Grip, dafür aber auch keine kritischen Steine auf der Ideallinie vorfand, hielt sich sein Zeitverlust mit 7,8 Sekunden zunächst noch in Grenzen, am Nachmittag verlor er dann aber deutlich an Boden. Nachdem er mit dem abschließenden Super Special zumindest noch eine Etappe gewinnen konnte, waren es 24,9 Sekunden, die er auf Rang fünf nun als Rückstand mit in den morgigen Tag nimmt.

Auch Jari-Matti Latvala profitierte auf seiner zweiten Startposition nicht gerade von den Bedingungen und lag letztlich 2,6 Sekunden hinter Loeb. Dabei verlor er zusätzlich knapp vier Sekunden, als er sich auf der zweiten Etappe sein linkes Hinterrad beschädigte. Dennoch hat auch er mit jetzt 27,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze sicher noch alle Chancen, um sich im Verlauf der Rallye wieder nach vorne zu schieben.

Hinter den führenden Sechs klafft derweil bereits eine etwas größere Lücke. Federico Villagra führte die Verfolger rund 1:15 Minuten hinter Latvala auf Rang sieben an. Wie schon am zweiten und dritten Tag in Jordanien liefert er sich ein enges Duell mit Kimi Räikkönen, der lediglich 7,7 Sekunden hinter dem Argentinier liegt und damit einen ersten Schritt auf dem Weg zu einem weiteren Achtungserfolg feiern konnte.

Gut unterwegs: Räikkönen setzte seinen Aufwärtstrend fort., Foto: Red Bull/GEPA
Gut unterwegs: Räikkönen setzte seinen Aufwärtstrend fort., Foto: Red Bull/GEPA

Nur 14 Sekunden hinter dem Finnen lauert allerdings bereits wieder Matthew Wilson, der sich auf der sechsten Etappe seine Lenkung verbog und einige Zeit einbüßte. Allerdings waren Villagra, Räikkönen und Wilson auch vor diesem Zwischenfall ähnlich schnell unterwegs, so dass dieser Dreikampf den Fans auch am weiteren Wochenende erhalten bleiben könnte. Ott Tanak, der im Rahmen des Pirelli Star Driver Programms in einem Mitsubishi Lancer antritt, komplettierte die ersten Zehn.

Henning Solberg schied hingegen bereits auf der ersten Etappe mit einem Schaden an der Spurstange aus. Ken Block rammte auf der gleichen Etappe einen Baumstumpf und musste seine Fahrt ebenfalls vorzeitig beenden. Zumindest Solberg dürfte seine Fahrt morgen nach dem Super Rallye Reglement fortsetzen, um noch einige Konstrukteurspunkte zu erzielen.

Der heutige Tag brachte der WRC enge Abstände, auf den ersten drei Prüfungen wechselte die Führung gleich dreimal. Von der Papierform sollten sich morgen Mikko Hirvonen von seiner dritten Startposition und Sébastien Loeb von Rang fünf am deutlichsten nach vorne orientieren können, doch auch Petter Solberg wird nach seinen drei Bestzeiten heute sicher wieder ein Wort mitreden. Sebastien Ogier wird hingegen einfach versuchen müssen, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Sicher kein einfaches Unterfangen, doch auch in Jordanien präsentierte er sich in dieser Situation zuletzt stark, als er lange seine zweite Position verteidigte.