Der überragende Mann des ersten Tages war Daniel Sordo. Mit drei Etappenbestzeiten auf den ersten vier Wertungsprüfungen gelang es ihm optimal seinen Erfahrungsvorsprung aus dem Test des letzten Jahres umzusetzen und von seiner verhältnismäßig hohen Startposition zu profitieren: "Wir hofften, dass unsere Startposition günstig für uns sein würde und das war sie. Auf dieser Art Untergrund kannst du es nicht bezahlen, eine von anderen Autos sauber gefahrene Linie zu haben. Ich bin sehr erfreut über meinen Start in die Rallye, aber nun müssen wir morgen versuchen unsere Führung zu verteidigen und das wird wahrscheinlich nicht einfach."

Hirvonen hat Glück noch dabei zu sein, Foto: Sutton
Hirvonen hat Glück noch dabei zu sein, Foto: Sutton

Wohl nicht zuletzt deshalb, weil ihm Sébastien Loeb mit nur 1,1 Sekunden Rückstand förmlich im Nacken sitzt. Der Franzose haderte am Vormittag ein wenig mit seinem Setup, fand dann mit insgesamt drei Etappenbestzeiten und einer starken Leistung am Nachmittag aber zu seiner gewohnten Form zurück: "Bei den Besichtigungsfahrten bemerkten wir schnell, dass diese Etappen mit nichts vergleichbar sind, was wir je gesehen haben. Es war nicht einfach einen guten Aufschrieb zu erstellen, weil alles gleich aussah und die Straßen schnell und rutschig sind. Ich hatte Probleme einen guten Rhythmus zu finden und ich hatte einige Schreckmomente zu überstehen. Wir machten einige kleine Veränderungen am Set Up und das Auto fühlte sich auf der zweiten Schleife viel besser an. Die Abstände im Moment bedeuten nicht viel, weil ich sicher bin, dass es morgen wieder ein harter Tag wird."

Jari- Matti Latavala und Mikko Hirvonen erzielten jeweils eine Etappenbestzeit und fanden sich letztlich auf den Positionen drei und vier wieder. Mit einem Rückstand von 9 bzw. 13 Sekunden konnten sie die Geschwindigkeit der Citroen Piloten zwar nicht ganz halten, liegen aber nach wie vor in Schlagdistanz. Auch Latvala hatte Einiges über die schwierigen Streckenverhältnisse zu berichten: "Die Straßen waren rutschiger als erwartet. Sie sind so hart wie Asphalt, also drehen die Räder durch, weil sie die Oberfläche nicht durchdringen. Ich verlor zuviel Zeit mit Querstehern, was auch meine Reifen verschleißen ließ, also versuchte ich meinen Fahrstil zu ändern. Es ist so anders als alle anderen Veranstaltungen und das hier sind nicht meine Lieblingsbedingungen, aber ich muss in der Lage sein auf jedem Untergrund zu fahren. Ich habe morgen eine großartige Startposition und wir werden sehen wie der Morgen läuft, bevor wir uns am Nachmittag entscheiden werden, weiter anzugreifen oder unsere Pace zurückzunehmen."

Subaru mangelte es heute etwas an Speed, Foto: Sutton
Subaru mangelte es heute etwas an Speed, Foto: Sutton

Mikko Hirvonen war hingegen einfach nur erleichtert überhaupt noch im Feld zu sein: "Ich hatte einen meiner glücklichsten Abflüge überhaupt. Meine Aufzeichnungen waren zu optimistisch. Ich kam zu schnell über einen Hügel und kam von der Strecke ab als diese schlagartig in eine enge Kurve überging. Da lagen einige große Felsbrocken und ich schaffte es gerade so, sie zu umgehen, aber ich beschädigte mir leicht meine hintere Aufhängung. Es kostete nicht zuviel Zeit, aber das Handling fühlte sich danach etwas seltsam an."

Weniger gut als für Citroen und Ford verlief der erste Tag für Subaru: Chris Atkinson hat auf Position fünf bereits mehr als eine Minute Rückstand auf die Spitze. Sein Teamkollege Petter Solberg schied nach einem Zusammenstoß mit einem Stein auf Etappe sechs sogar aus. Ebenfalls nicht zufrieden konnte auch Gigi Galli sein, der auf der siebten Etappe aufgeben musste: "Wir kamen an einer rutschigen Stelle von der Strecke ab und schlugen rückwärts in einige Gesteinsbrocken ein, was den Differential Kühler beschädigte. Weil die Temperaturen immer mehr stiegen, konnte ich nicht weiterfahren, um nicht zuviel Schaden zu riskieren." Wie auch Petter Solberg wird Gigi Galli nach dem Super Rallye Reglement morgen wieder ins Geschehen eingreifen.

Ein weiteres Debakel erlebte Suzuki. Per Gunnar Andersson war nach einem Fahrfehler auf der ersten Etappe, bereits auf der zweiten nur noch Zuschauer: "Es war eine Linkskurve, die in eine engere Rechtskurve überging. Ich kam zu schnell in die Linkskurve und konnte das Auto nicht umsetzen. Die Front war im tiefen Sand eingegraben. Einige Leute versuchten uns zu helfen, aber wir bekamen das Auto nicht heraus bis ich einiges Holz fand, das wir unter die Räder legen konnten. Wir kamen zurück auf die Strecke, aber wir hatten das Zeitlimit überschritten." Während Per Gunnar Andersson immerhin morgen die Rallye fortsetzen können wird, schied Toni Gardemeister in Folge eines durch einen Stein beschädigten Motors komplett aus der Rallye aus:"Wir hatten eine realistische Chance auf Punkte. Weil ich wusste, dass P-G [Andersson] ein Problem hatte, pushte ich nicht so hart. Ich weiß nicht, welcher Stein das Problem verursacht hat. Als ich hörte, dass die Maschine begann sich nicht mehr normal anzuhören, stellte ich sie ab." zeigte er sich ein wenig ratlos.

Urmo Aava war stark unterwegs, Foto: Sutton
Urmo Aava war stark unterwegs, Foto: Sutton

Ein klarer Gewinner des Tages war hingegen Urma Aava, in seinem privat eingesetzen Citroen kam er auf Position sechs. Er lag damit noch vor Matthew Wilson und Henning Solberg, die die Punkteränge derzeit komplettieren. Eine Überraschung war Khalid Al-Qassimi, der auf Position zehn derzeit nur gut 40 Sekunden Rückstand auf den letzten Punkterang aufweist und ohne zwischenzeitliche Probleme an einem Turbosensor sogar die Chance auf eine noch bessere Position gehabt hätte."

Nachdem sich fast alle Fahrer heute überrascht über die doch sehr schwierigen Bedingungen zeigten, darf auch morgen wieder mit spannenden Etappen gerechnet werden. Interessant wird dabei insbesondere zu beobachten sein, ob es den Ford Piloten gelingen wird, ihre Startposition auszuspielen und den Rückstand auf das führende Citroen Duo zu verkürzen.