Nach dem ersten Tag steht ein Citroen bei der Rallye Deutschland ganz vorne. Das ist nichts Ungewöhnliches. Doch es ist eben nicht Weltmeister Sebastien Loeb, noch nicht einmal sein Teamkollege Dani Sordo. Es ist Francois Duval im OMV Citroen. Da musste selbst Guy Fréquelin den Hut ziehen. Denn er weiß: "Diese Rallye tendiert dazu, einige Überraschungen zu produzieren. Wenn man gewinnen will, muss man eine fehlerfreie Leistung abliefern - das haben wir heute nicht geschafft."

Zum einen weil Dani Sordo und Marc Martí auf der 5. Wertungsprüfung von einem mechanischen Problem zur Aufgabe gezwungen wurden. Zum anderen weil man sich bei der Reifenwahl verspekulierte. "Wir begannen auf der WP1 stark", analysierte Sebastien Loeb. "Wir haben unsere Rivalen überrascht und konnten etwas davonfahren." Doch nach dem Regen zur Mittagszeit fällte man eine falsche Entscheidung.

"Die Straßen trockneten schneller als erwartet ab", war Loeb überrascht. "Das Auto war schwierig zu fahren und nicht so präzise." Trotzdem konnte Loeb den Schaden minimieren und liegt nur etwas mehr als eine Minute hinter Duval auf Platz 2. Dessen Führung überrascht Loeb nicht. "Er hat das Beste daraus gemacht, dass er einen in Deutschland ungeschlagenen Xsara fährt, der mit drei aktiven Differenzialen ausgestattet ist." Für die C4-Autos erlaubt dies das Reglement nicht. Außerdem hatte er die richtige Reifen drauf - Loeb hatte sich hingegen verspekuliert. "Aber der Abstand ist nicht so groß, ich werde versuchen, ihn morgen zu überholen."