Manfred Stohl ist eine wahrlich beeindruckende Saison gefahren. Bereits bei der Rallye Monte Carlo fuhr der Österreicher als Sechster in die Punkteränge. Der Höhepunkt des Jahres war mit Sicherheit der zweite Platz in Zypern. Dort wurde Stohl nur vom Weltmeister Sébastien Loeb bezwungen. Im Interview mit motorsport-magazin.com wies Stohl jedoch noch auf ein weiteres starkes Resultat hin - den fünften Platz in Wales, der für ihn sogar einen noch höheren Stellenwert hat. Darüber hinaus sprach der OMV-Kronos-Pilot über seine Zukunft und äußerte den Wunsch mehr WM-Punkte zu holen, als die Formel-1-Österreicher zusammen.

Die letzte Rallye des Jahres 2005 steht bevor: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer WRC-Saison?

Manfred Stohl: Ich konnte bereits 6 Mal einen Platz unter den Top-Ten in dieser Saison belegen. Der zweite Platz in Zypern war sensationell, der fünfte Platz in Großbritannien hat für mich persönlich sportlich gesehen jedoch einen noch höheren Wert. Für mich war die Saison einfach perfekt - ich habe erneut viel gelernt. Das Citroen Xsara WRC und das OMV World Rally Team funktionieren hervorragend miteinander.

Was haben Sie sich für Australien vorgenommen?

Manfred Stohl: Nachdem ich unser Saisonziel mit einer Platzierung unter den Top-Ten der Fahrer-WM zu kommen, bereits erreicht habe, möchte ich mehr WM-Punkte als alle Formel-1-Österreicher zusammen haben. Ich glaube, dass mir dazu drei WM-Punkte fehlen - somit sollte es ein sechster Platz werden.

Ihr Teamkollege Xavier Pons hat in Korsika und vor allem in Spanien starke Leistungen gezeigt. Dürfen wir uns also auf ein spannendes teaminternes Duell in Australien freuen?

Manfred Stohl: Die Leistungskurve von Xavier ist beeindruckend. Er hat bei seinen ersten Einsätzen enorm viel gelernt und konnte das ideal bei den beiden letzten Asphaltläufen umsetzen. Er hat bereits in der P-WRC im vergangenen Jahr gezeigt, dass er sehr schnell ist. Für das gesamte OMV Team sind die tollen Erfolge in diesem Jahr eine enorme Motivation. Ein teaminternes Duell werden wir uns in Australien nicht liefern - wir freuen uns gegenseitig über gute Ergebnisse und werden gemeinsam versuchen einige Werks-WRC´s hinter uns zu lassen.

Am vergangenen Wochenende waren Sie bei der Waldviertel Rallye am Start. Leider sind Sie vorzeitig ausgefallen...

Manfred Stohl: Mir hat es großen Spaß gemacht bei der OMV Rally Waldviertel zu starten - der erste Tag war sensationell. Am zweiten Tag hatten wir leider einen technischen Defekt - aber technische Defekte gehören zum Rallyesport eben leider auch dazu.

Sie waren dort mit einem Lancer Evo VIII Gruppe N unterwegs. Sehen wir Sie nächstes Jahr auch in der Gruppe N? Wie sehen die Chancen auf ein Cockpit in der Rallye-WM aus?

Manfred Stohl: Derzeit laufen noch alle Verhandlungen - ich bin optimistisch, dass wir wieder ein schönes Programm schnüren können. Es gibt einige gute Optionen - für mich ist die P-WRC auch eine Option. Ich bin sicher, dass wir die Details noch in diesem Jahr entscheiden werden.

Weihnachten steht bald vor der Tür - wie sieht Ihr Programm bis zum Heiligen Fest aus?

Manfred Stohl: Am 15. November komme ich aus Australien zurück. Anschließend steht voraussichtlich noch ein kleiner Event in Rumänien am Programm. Danach möchte ich mich auf die nächste Saison vorbereiten und mir ein wenig Zeit für meine Familie nehmen.

Vielen Dank und viel Glück in Australien!

Manfred Stohl: Herzlichen Dank - ich freue mich über jeden Daumen der für unser Team gedrückt wird!