Walter Röhrl feiert seinen 75. Geburtstag. Im Laufe seiner Karriere gewinnt Röhrl zwei Mal die FIA-Fahrerweltmeisterschaft im Rallyesport. Einmal wird er Europameister. Besonders stolz ist Röhrl auf seine Siege bei der Rallye Monte Carlo. Es sind vier Stück an der Zahl und das auch noch mit vier verschiedenen Fabrikaten. Niki Lauda beschreibt ihn einst als "Genie auf Rädern." Doch wie kommt Walter Röhrl zum Rallyesport?

Röhrls erste Rennen

Ursprünglich soll Röhrl den Beruf seines Vaters erlernen, dieser war Steinmetz. Doch dann kommt alles anders. Es ist sein Freund Herbert Marecek, der Röhrl dazu überredet 1968 an der Rallye Bavaria teilzunehmen. Also startet der damals 21-jährige Sportfanatiker mit einem Fiat 850 Coupé bei der Rallye Bavaria. Aufgrund eines technischen Defekts beendet Röhrl seine erste Rallye nicht. Doch seine Begeisterung fürs Rennfahren ist geboren.

Nur ein Jahr nach seinem ersten Start beendet Röhrl die Rallye Bavaria, mit einem BMW 2002 TI, auf dem zweiten Platz des Gesamtklassements. Wegen einem verpassten Checkpoint wird der Regensburger nachträglich disqualifiziert. Trotzdem beeindruckt Röhrl mit seinem fahrerischen Talent. Später bestreitet Walter Röhrl mit einem Alfa Romeo 1750 und einem Porsche 911 Safari weitere Rallyes. Gelernt habe Walter Röhrl das Rennfahren seiner Aussage nach nicht. Im Interview mit Motorsport-Magazin.com sagt er: "Ich habe mir das alles vom Skifahren abgeleitet."

Rallye-Legende Walter Röhrl: Das große Interview (01:18:03)

Röhrl: Beginn seiner Profi-Karriere

1971 unterschreibt Röhrl erstmals einen Vertrag mit einem Team. Er wertet das als ersten Schritt in die Profi-Karriere. Röhrl verdient in den zwei Saisons beim Team nur 250 Mark pro Jahr, aber er muss nicht mehr dafür zahlen, Rennen zu fahren.

Den großen Durchbruch schafft Röhrl 1972 als Fahrer für Opel. 1974 wird er mit dem "Euro-Händler-Team" Europameister. 1980 wird er, unter Vertrag bei Fiat zum ersten Mal Fahrer-Weltmeister. Nur zwei Jahre später wird Röhrl mit Opel erneut Weltmeister. 1983 beschreibt Röhrl als schönstes Motorsportjahr seines Lebens. Mit einem Lancia rally 037 wird er Vizeweltmeister. Seine letzte Rallye als Profi-Fahrer bestreitet Röhrl 1987 mit einem Audi 200 quattro.

Röhrl auf der Rundstrecke

Nachdem Audi das Rallye-Engagement 1988 nicht mehr fortsetzt, fährt Röhrl bis 1991 sporadisch Rundstreckenrennen bei der Trans AM und IMSA-GTO. Seit 1993 ist er bei Porsche aktiv. Bis heute beteiligt er sich bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge. Das bedeutendste Projekt bei Porsche ist wohl Röhrls Mitwirken beim Porsche Carrera GT.

Nun hat sich Röhrl, was den Motorsport angeht, größtenteils zur Ruhe gesetzt. Er ist noch häufig bei Autotreffen, wie am Wörtersee anzutreffen und unterschreibt dort gerne auf den Autos seiner Fans. Des Öfteren fällt Walter Röhrl durch seine radikalen Kommentare gegenüber Elektroautos auf, zum Beispiel kommentiert er die Formel E, in einem Interview mit Motorsport-Magazin.com mit den Worten: "Das ist abartig."

Das komplette Interview mit Walter Röhrl über die Elektromobilität und die vollelektrische Formel-Rennserie könnt ihr euch hier ansehen:

Rallye-Legende Walter Röhrl: Formel E ist abartig (16:48 Min.)