Fahrer der Rallye

Neuville führte den Großteil der Rallye an, Foto: Hyundai Motorsport
Neuville führte den Großteil der Rallye an, Foto: Hyundai Motorsport

Die Entscheidung fällt ungewöhnlich schwer, weil so viele bei der Monte beeindruckt haben. Auf der engeren Auswahlliste steht natürlich Rallye-Sieger Sebastien Ogier, vor allem wenn man seinen Mangel an Vorbereitung bedenkt. Ott Tänak ist ebenfalls hervorragend gefahren und blieb bei den Dramen am Sonntag ruhig. Elfyn Evans war auf vielen Prüfungen am Samstag unschlagbar, während Craig Breen in einem Auto, das 60 PS weniger hatte als seine Konkurrenten, Wunder vollbrachte.

Die Wahl bei der Monte fällt aber auf Thierry Neuville. Er lag den Großteil des Events in Führung und zahlte am Samstag einen hohen Preis für einen kleinen Fehler. Am Sonntag räumte er dann mit den maximal möglichen fünf Punkten auf der Power Stage ab. Großartige Arbeit.

Die Prüfung des Wochenendes

Das muss die Power Stage sein. Für die Saison 2017 wurde die Power Stage mit mehr Bonuspunkten aufgeblasen und bietet nun fünf gute Gründe, bis zum Ende zu kämpfen. Das allein reichte, um am Sonntag Aufmerksamkeit zu erzielen - aber die Power Stage der Monte entwickelte sich zu einem wahren Krimi.

Im Kampf um Platz vier zwischen Sordo und Breen ging es nur um ein paar Sekunden und Tänaks kränkelnder Fiesta klang so, als ob er versagen würde. Und dann begann es zu schneien. Die Bedingungen auf der Prüfung verschlechterten sich von Minute zu Minute und führten zu einigen der längsten und wildesten Drifts in der Geschichte der WRC. Als Tänak quer um die letzte Kurve schoss, erzielte er den größten 'Whoaa!'-Moment der Rallye.

So klang Tänaks defekter Motor bei der Rallye Monte Carlo (01:02 Min.)

Die Überraschung der Rallye

Es ist Samstagmorgen, die erste Prüfung läuft und der Mann auf der neunten Position, Elfyn Evans, hat eine Rakete an sein Auto gebunden. Diesen Eindruck erwecken zumindest die Zwischenzeiten. Auf der neunten Prüfung war bis zur Zwischenzeit bei Kilometer 6,8 niemand schneller. Weltmeister Ogier, der das gleiche Auto fuhr, war volle drei Sekunden langsamer.

Evans gab am Samstag Vollgas, Foto: Red Bull Content Pool
Evans gab am Samstag Vollgas, Foto: Red Bull Content Pool

Auf Prüfung zehn war Evans sogar noch schneller. Die Zwischenzeiten der anderen Piloten waren zu jedem Zeitpunkt bis auf eine Ausnahme rot gefärbt und damit langsamer. Nur Thierry Neuville gelang ein einziger grüner Sektor - zwischen Kilometer 5,7 und 10,8. Vielleicht hat Evans geniest?

Setup-Veränderungen und die richtige Art von Bedingungen auf den Prüfungen verwandelten die glanzlose Frühform des Walisers. Wer hätte am Freitagabend gedacht, dass Evans am nächsten Tag drei Prüfungssiege einfahren würde?

Das Zitat der Rallye

WRC-Dichter Craig Breen übertraf sich in Monte Carlo selbst. Als er nach WP14 gen Himmel blickte und nach einem Anzeichen für den Schnee Ausschau hielt, der ihm helfen würde, sagte er: "Ich erbete Schnee. Die Mutter allen Schnees. Ich hoffe, dass es aus den Himmelspforten schneit, wie es noch nie zuvor geschneit hat..."