Bereits im März dieses Jahres war klar, dass die Rallye Deutschland zum 14. und letzten Mal in Trier ausgetragen werden würde. Ab 2017 wird der deutsche WRC-Lauf, dessen Zukunft bis einschließlich 2020 gesichert ist, im Saarland stattfinden. Der ADAC begründete den Umzug damit, die Rallye so nachhaltig fortführen zu können und auch international etatmäßig weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben.

Die ADAC-Sportkommission, das Gremium aller Sportleiter der ADAC-Regionalclubs, beschloss, die Rallye künftig vom ADAC Saarland e.V. organisieren zu lassen. Die Landesregierung des Saarlands sagte insbesondere im organisatorischen Bereich umfassende Unterstützung zu. Das Konzept soll laut ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk die Charakteristik der ADAC Rallye Deutschland erhalten und mit einem effizienteren Streckenmanagement neue Highlights setzen.

Lokalmatador Thierry Neuville, der einen nicht unwesentlichen Teil der mehr als 210.000 Zuschauer 2016 anlockte, sieht den Umzug trotz der dann etwas größeren Distanz zu seiner belgischen Heimat gelassen. "Die Anreise wird für mich etwas weiter sein. Ansonsten gehe ich davon aus, dass die Strecken mehr oder weniger gleich bleiben, was für uns Fahrer dann an sich nicht viel ändern wird", sagte er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

"Aber Trier war eine super Location mit vielen Rallye-Fans - die gibt es im Saarland natürlich auch. Am Bostalsee ist es bestimmt auch schön", spielte er auf den angedachten neuen Standort des Service Parks an. Auch M-Sport-Pilot Mads Östberg zeigte sich nicht wehmütig. "Ich bin nicht wirklich traurig", sagte er. "Natürlich gefällt es mir hier in Trier, aber ich kenne das Saarland nicht und vielleicht ist es da auch schön."

Zwiespältig sah Routinier Armin Kremer den Umzug. Er verstehe zwar die Notwendigkeit von Veränderungen, halte Trier jedoch als Start- und Zielort für sehr attraktiv. "Die Porta Nigra als Kulisse für Start und Ziel ist kaum zu toppen", meinte er. "Man muss aber diese Veränderung hinnehmen, und hoffentlich - aber ich denke das werden die Veranstalter - das Beste daraus machen."

Skeptisch sind der Sieger der Rallye Deutschland 2016, Sebastien Ogier, und der Zweitplatzierte, Dani Sordo. "Das klingt erstmal nicht so gut, weil wir mitten im Nirgendwo sind", erklärte Ogier. "Vielleicht wird uns Trier fehlen." Davon ist Sordo überzeugt, denn er outet sich als Fan der Römerstadt. "Trier ist schön - die Umgebung, die Stadt, die Porta Nigra und alles andere", meinte er. "Es wäre schön gewesen, hier weiterzumachen."