Das geschah damals:

Donnerstag, 11./Freitag, 12. Juni

Das Event begann mit zwei Überraschungen. Zuerst gewann Ford-Privatier Martin Prokop die Super Special am Donnerstagabend. Dann schockte Hyundai-Pilot Hayden Paddon am Ende des ersten vollen Wettkampftags am Freitag die erwarteten Pacesetter, als er als erster Neuseeländer außerhalb seiner Heimat einen WRC-Lauf anführte.

Paddon führte 8,8 Sekunden vor dem WM-Führenden Sebastien Ogier und dessen Volkswagen-Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der bereits 25,8 Sekunden zurücklag. Paddons späte Startposition verschaffte ihm am Vormittag einen Vorteil, da die Straßen vom losen Schotter befreit wurden. Er gewann drei der vier Prüfungen am Morgen und baute damit einen Vorsprung auf, den er am Nachmittag verteidigte. Ogier, der den Straßenfeger spielen musste, hatte die schlechtesten Bedingungen, doch eine clevere Reifenstrategie hielt ihn in Reichweite zu Paddon. Latvala gewann drei Prüfungen, aber ein Fehler auf der vorletzten Prüfung kostete ihn mehr als 20 Sekunden.

Andere kamen die steinigen Bedingungen teuer zu stehen. Andreas Mikkelsen schied mit einer gebrochenen Aufhängung aus. Kris Meeke überschlug sich in seinem DS 3, Robert Kubica zerlegte seinen Fiesta RS und Dani Sordo musste auf Platz vier liegend aufgeben, nachdem er ein Rad verloren hatte.

Samstag, 13. Juni

Ogier übernahm nach einem materialmordenden Samstag, der auch für Paddon in einem Drama endete, die Spitze. Ogier beendete den längsten Tag der WRC seit 2002 in seinem Polo R mit einem Vorsprung von 2:13.6 Minuten vor Paddon, dessen Führung vernichtet wurde.

Das Duo lieferte sich auf den 110 Wertungskilometern am Vormittag einen engen Kampf. Aber als sich der Kiwi auf der zweiten Prüfung am Nachmittag drehte und seinen Motor abwürgte, übernahm der Franzose die Führung und baute diese aus, als Paddon auf der nächsten Prüfung einen Stein traf. Paddon verlor eine Minute und 45 Sekunden, während er sich über die 42 Kilometer lange Monte-Lerno-Prüfung schleppte, behielt jedoch mit einer Minute und zwölf Sekunden Vorsprung Platz zwei vor Mads Östberg. "Ich will nicht wie eine 'Drama Queen' klingen, aber als es passierte, hat es mir das Herz herausgerissen", sagte Paddon.

Östberg im Citroen DS 3 gewann zwei Prüfungen, aber zwei schleichende Plattfüße kosteten ihn 90 Sekunden. Er lag 31,4 Sekunden vor Thierry Neuville im Hyundai i20. Latvala verlor aufgrund eines Reifenwechsels und einer gebrochenen Aufhängung Zeit und fiel auf Rang sechs zurück.

Ebenfalls geschlagen gaben sich Ott Tänak, der auf Platz drei liegend aufgab, weil sein Fiesta RS im sechsten Gang stecken blieb, und Andreas Mikkelsen, der sich ein Rad von seinem Polo R abriss. Dani Sordo blieb mit geringem Benzindruck liegen, Robert Kubica schied mit Getriebeproblemen aus und Martin Prokop quittierte mit geringem Öldruck den Dienst.

Sonntag, 14. Juni

Ogier sammelte maximale Punkte, indem er nicht nur sein viertes WRC-Event der Saison, sondern auch die live im Fernsehen übertragene Power Stage gewann. Er fuhr einen mit 3:05.3 Minuten Vorsprung komfortablen Sieg vor Paddon ein, dessen Trostpflaster - Platz zwei - sein bestes Karriereergebnis darstellte. "Hayden hat großartige Arbeit geleistet und verdient sein Podium", sagte Ogier. "Ich habe hier nicht diese Art von Ergebnis erwartet."

Neuville kam 4:22.5 Minuten zurück auf Platz drei ins Ziel und sicherte dem koreanischen Hersteller damit zwei Podestplätze. Neuville kletterte auf Rang drei, nachdem Östberg auf der ersten Prüfung von der Straße abkam und die Bremsen an seinem DS 3 beschädigte.

Mads schleppte sich durch die letzten drei Prüfungen, fiel dabei sowohl hinter Neuville als auch Elfyn Evans zurück, hielt aber Latvala hinter sich. Der Finne ließ nichts unversucht, um Östberg zu überholen, am Ende fehlten ihm jedoch 16,6 Sekunden und daher musste er mit Platz sechs Vorlieb nehmen.