Fünf Mal hat Sebastien Ogier in dieser Saison die maximale Punktzahl von einer Rallye mitgenommen. In Schweden, Mexiko, Italien, Polen und Australien gewann er jeweils das Event und die Power Stage. Bei der Rallye Spanien sah es danach aus, als sollte ihm dieses Kunststück erneut gelingen. Mit 50,9 Sekunden Vorsprung auf Andreas Mikkelsen ging der dreifache Weltmeister auf die Power Stage und hätte den Sieg eigentlich nur noch nach Hause fahren müssen. Doch es kam anders.

Auf der Jagd nach der Bestzeit auf der Power Stage und den drei Zusatzpunkten kam Ogier in einer Kurve zu weit nach außen und blieb mit einem Rad an der Leitplanke hängen. Der Polo R WRC war so stark zerstört, dass er nicht einmal mehr ins Ziel humpeln konnte. Damit waren nicht nur die drei Power-Stage-Punkte weg, sondern auch noch der Sieg.

Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito nahm seinen Schützling nach dem Unfall in Schutz, auch wenn Volkswagen ein Dreifacherfolg durch die Lappen ging. "Er hat wirklich Druck gemacht, daran gibt es keinen Zweifel. Er wollte die drei Punkte mitnehmen, obwohl er sie nicht benötigt hätte", sagte Capito. "Aber das ist eben ein Rennfahrer und Rennfahrer wollen gewinnen. Egal, ob er die Punkte braucht oder nicht. Dass dann mal was daneben gehen kann, kann jedem passieren."

Die User von Motorsport-Magazin.com sehen Ogiers Ausrutscher zwiespältig. 53 Prozent glauben, dass der Franzose auf der Power Stage zu viel will und besser daran täte, bei einem großen Vorsprung vernünftig zu fahren. 47 Prozent der User schlagen jedoch in die gleiche Kerbe wie Capito und glauben, dass Ogier schlicht nicht langsam fahren kann.