Thierry Neuville hat in Spanien zu kämpfen. Über den Samstagvormittag übersteuerte sein Hyundai i20 WRC ohne große Chance auf Besserung. Nach einer Setup-Veränderung wurde es für den Belgier etwas einfacher, der große Erfolg blieb aber auch am Nachmittag zunächst aus. "Auf der langen Prüfung über 26 Kilometer war das Auto immer noch zu weich eingestellt", erklärte er. "Wir haben es dann noch härter gedreht auf den folgenden WPs. Das war ein großer Schritt und von diesem Moment an lief es wirklich gut."

Das untermauerte nicht zuletzt die finale Zuschauerprüfung am Strand von Salou. Er holte zeitgleich mit Ogier den Prüfungssieg und schob sich damit viel näher an seine Vordermänner heran. Vor den letzten sechs Prüfungen der Rallye Spanien liegt Neuville weiterhin auf Rang acht - allerdings zeitgleich mit seinem Teamkollegen Hayden Paddon und nur 12,8 Sekunden hinter Mads Östberg.

Die Messlatte für den Belgier war allerdings sein anderer Teamkollege, Dani Sordo. "Wir waren am Nachmittag einmal nur fünf Zehntel hinter Dani, der hier um eine Podiumsplatzierung und am Limit kämpft", schilderte Neuville. "Danach konnten wir ihm sogar Zeit abnehmen und die letzte Prüfung lief sehr gut für uns."

Thierry Neuville will am Sonntag in Spanien angreifen, Foto: Hyundai
Thierry Neuville will am Sonntag in Spanien angreifen, Foto: Hyundai

Ziel: Mads Östberg

Am Sonntag ist nun klar: Die Zeichen stehen auf - verhaltenen - Angriff. "Platz fünf wird schwierig werden, aber es wäre natürlich schön, wenn es klappt. Mit Rang sechs könnten wir schon zufrieden sein", sagte Neuville. Dieser sechste Rang wäre aus zweierlei Sicht entscheidend. Aktuell hat ihn Mads Östberg inne. Der Citroen-Pilot ist nicht nur Neuvilles direkter Konkurrent im Kampf um Rang vier in der Fahrer-WM, sondern gleichzeitig könnte Neuville Citroen entscheidende Punkte in der Hersteller-WM wegnehmen, sollte er Östberg überholen.

Bei einem Ausgang wie von Neuville erhofft, würde Hyundai 20 Punkte sammeln, Citroen hingegen nur derer 16. Da die Mannschaften vor der Rallye Spanien nur um einen Punkt getrennt waren, würde Hyundai vor dem Saisonfinale in Wales wieder Rang zwei erobern. Auch in der Fahrer-Gesamtwertung würde sich Neuville bis auf zehn Punkte an Östberg heranschieben und hätte in Wales größere Chancen, den anvisierten vierten Rang in der Weltmeisterschaft noch zu erzielen.