Sebastien Ogier: Wenn ich an die Rallye Spanien denke, fallen mir natürlich unsere Erfolge in den vergangenen beiden Jahren ein. 2014 haben Julien und ich mit dem Sieg in Spanien unseren zweiten Fahrer-Titel geholt, 2013 haben wir als Team den Hersteller-Titel für Volkswagen vorzeitig gesichert. Die Jubel-Szenen, die strahlenden Gesichter bei allen im Team - so etwas bleibt einfach im Gedächtnis hängen. Dieses Jahr wollen wir wieder einen Grund zum Feiern haben, vor allem nach der für Julien und mich enttäuschend verlaufenen Rallye Frankreich. Das wird jedoch alles andere als einfach. Über die Hälfte der Wertungsprüfungen bei der Rallye Spanien sind neu, da fangen alle bei null an. Hinzu kommt natürlich die Herausforderung mit den unterschiedlichen Oberflächen an den drei Rallye-Tagen. 2014 war es ein enges Duell zwischen Jari-Matti Latvala und mir. Ich erwarte, dass es auch dieses Mal so sein wird. Obwohl die Weltmeisterschaft entschieden ist, geben wir natürlich Vollgas. Ich denke, das zeichnet uns auch als Team aus. Alle geben 100 Prozent und jeder ist hungrig auf den Sieg.

Jari-Matti Latvala: Die Rallye Spanien gehört zu meinen Lieblingsrallyes. Im vergangenen Jahr war es ein enges Duell zwischen Sebastien Ogier und mir. Ich habe bis zum Schluss alles gegeben und die abschließende Powerstage gewonnen. Leider haben mir zum Sieg etwas mehr als elf Sekunden gefehlt. Zu Beginn der Rallye war ich noch nicht zu 100 Prozent im Schotter-Modus. Ich hatte mehr auf die Asphalt-Abstimmung hingearbeitet und damit vor allem am letzten Rallye-Tag die Wertungsprüfungen für mich entschieden. Du musst aber an den ersten Tagen in Spanien auf Schotter eingestellt sein, wenn du vorn mit dabei sein möchtest. Daraus habe ich gelernt und weiß nun, wie ich den Polo abzustimmen habe und dass ich diese Abschnitte sauberer fahren muss. Die Oberfläche der Schotterprüfungen ist relativ hart, allerdings liegt eine feine, lose Schicht darüber. Der Sieg auf Korsika hat mir auf jeden Fall eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein gegeben. Jetzt stehen noch zwei Rallyes an und ich möchte bei beiden um den Sieg kämpfen.

Jari-Matti Latvala gewann zuletzt die Rallye Frankreich auf Korsika, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala gewann zuletzt die Rallye Frankreich auf Korsika, Foto: Sutton

Andreas Mikkelsen: In diesem Jahr gibt es bei der Rallye Spanien einige neue Wertungsprüfungen. Das kommt mir entgegen. Ich mag es, mich an neue Abschnitte heranzutasten, und war auf diesen in der Vergangenheit immer schnell unterwegs. Eines ändert sich bei der Rallye Spanien allerdings nicht: Den ersten Tag fahren wir - mit Ausnahme der Barcelona-WP am Donnerstag - auf Schotter, die anderen beiden Tage auf Asphalt. Es ist immer knifflig, sich innerhalb eines Tages von Schotter auf Asphalt umzustellen. Hoffentlich werden Ola und ich schnell unseren Rhythmus finden. Im vergangenen Jahr hat mich ein Plattfuß am Samstag über zwei Minuten gekostet. Ohne ihn wäre ein Platz auf dem Podium möglich gewesen, so bin ich Siebter geworden. Ich habe die Rallye Spanien in meiner Karriere noch nicht fehlerfrei absolviert. Eine fehlerfreie Rallye ist daher auf jeden Fall mein Ziel in diesem Jahr. Darüber hinaus wäre eine Podiumsplatzierung gut, aber natürlich möchte ich auch ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Durch Jari-Matti Latvalas Sieg auf Korsika ist der Abstand zu ihm und Platz zwei in der Gesamtwertung größer geworden. Es sind noch zwei Rallyes zu absolvieren und ich gebe natürlich nicht auf. Ich mache mir aber auch keinen unnötigen Druck, denke nicht zu viel nach und versuche, im Idealfall vor ihm ins Ziel zu kommen und ein gutes Resultat zu erzielen.

Mads Östberg: Die Route dieser Rallye stellt eine einzigartige Herausforderung dar. Nach der Tour de Corse auf Asphalt haben wir an Testfahrten auf Schotter teilgenommen. Daher sollten wir gut darauf vorbereitet sein, auf beiden Oberflächen zu fahren. Die Prüfungen an Tag eins sind ziemlich ähnlich zu dem, was wir hier in der Vergangenheit gesehen haben. Es gibt ein paar großartige Schotterpisten. Diese Etappe wird natürlich entscheidend für einen guten Start in die Rallye sein, aber jeder der drei Tage wird gleich wichtig sein. Auf Schotter nehme ich immer das Podium ins Visier. Wir müssen zu Beginn mit der Spitze mithalten und auf Asphalt ausreichend wettbewerbsfähig bleiben, um den Kontakt zur Spitze zu halten. Natürlich wäre ein Podium ein hervorragendes Ergebnis.

Thierry Neuville: Die Rallye Spanien ist ein ganz besonderes Event, denn es ist das einzige, bei dem wir von Schotter auf Asphalt wechseln. Daher ist es eine ziemliche Herausforderung. Zunächst muss das Team den Abendservice nutzen, um sicherzugehen, dass das Auto bereit ist, indem sie die Aufhängung, das Getriebe und andere Teile wechseln. Aus unserer Sicht müssen wir unseren Fahrstil ändern und sicherstellen, dass wir ein gutes Gefühl haben und keine Zeit verlieren. Es ist eine sehr komplexe Rallye. Die Prüfungen sind sehr schön, aber wir wissen, dass es dieses Jahr viele neue Teile gibt. Ich erwarte, dass es eine große Herausforderung wird, aber ich bin mir sicher, dass es ein gutes Wochenende wird. Wir werden für so viele Punkte wie möglich pushen.

Hinter Thierry Neuville liegt eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen, Foto: Sutton
Hinter Thierry Neuville liegt eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen, Foto: Sutton

Kris Meeke: Ich mag die Idee einer Rallye mit einem Tag auf Schotter und zwei Tagen auf Asphalt. Auch wenn ich die Schotterprüfungen nicht sehr gut kenne, weiß ich, dass die Straßen sehr schön sind. Da wir am Freitagmorgen später starten, sollten wir Probleme mit dem Staub vermeiden. Auf Asphalt ist die Route fantastisch. Letztes Jahr waren wir sehr wettbewerbsfähig und der DS 3 WRC war perfekt. Wir haben ein großartiges Ergebnis nur wegen zwei Reifenschäden verpasst. Die neuen Prüfungen bedeuten, dass wir an unserem Aufschrieb arbeiten müssen. Wenn wir ein problemfreies Wochenende haben, dann sollte das Podium ein realistisches Ziel sein. Aber das wahre Ziel ist, Platz zwei in der Herstellerwertung zu festigen.

Elfyn Evans: Dies ist das einzige Event mit verschiedenen Oberflächen und ich freue mich sehr auf die vor mir liegenden Herausforderungen. Die verbleibenden Kämpfe sowohl in der Fahrer- als auch in der Herstellerwertung sind wirklich eng. Daher haben wir uns vor dem Saisonfinale eine starke Punkteausbeute vorgenommen. Die Schotterprüfungen sind ziemlich technisch und beinhalten einige Asphaltabschnitte, was an sich eine Herausforderung ist. Wenn man in der Mitte einer Schotterprüfung lange Asphaltabschnitte hat, dann bewegt sich das Auto ziemlich stark und man muss daran denken, die Reifen für den Rest der Etappe zu schonen. In dieser Hinsicht ist es eine strategische Rallye und man muss langfristig denken. Hoffentlich haben wir einen soliden Lauf auf Schotter und sind dann bereit für den Asphalt am Samstag und Sonntag. Die spanischen Asphaltstraßen sind so nah an einer Rennstrecke wie bei keinem anderen Event in der Saison. Es gibt dieses Jahr viele Änderungen an der Route und einige neue Prüfungen. Ich kann es kaum erwarten, sie selbst zu erfahren. Ich habe dieses Event schon drei Mal bestritten, daher würde ich gerne die Top-5 angreifen. Wer weiß - wenn alles perfekt ist, könnte sogar ein weiteres Podium eine Möglichkeit sein!

Hayden Paddon: Ich bin wirklich aufgeregt, wieder nach Spanien zu kommen. Ich mag die Herausforderung der gemischten Oberflächen und wir hatten dort letztes Jahr eine wirklich gute Zeit. Natürlich freue ich mich am meisten auf die Schotterprüfungen am Freitag, aber es ist auch ein wahres Vergnügen, auf den Asphaltprüfungen zu fahren. Das gilt besonders, wenn die Bedingungen trocken sind und es sich wie eine große Rennstrecke anfühlt! Hoffentlich können wir dort einige der Lektionen, die wir kürzlich gelernt haben, nutzen. Wir wollen am Freitag auf Schotter pushen und versuchen, eine gute Startposition für den Rest der Rallye zu bekommen. Dann werden wir versuchen, nah an der Spitze ins Ziel zu kommen.

Ott Tänak: Ich habe dieses Event seit 2012 nicht mehr als Teilnehmer bestritten, aber wir haben letztes Jahr die Recce absolviert und es war gut, zu sehen, dass es noch so aussah, wie ich es in Erinnerung hatte. Es ist immer ein wirklich nettes Event. Die Schotterprüfungen sind eben und schnell - was ich genieße - und ich denke, jeder würde zustimmen, dass die Asphaltprüfungen mit die besten im Kalender sind. Von einer Oberfläche auf die andere zu wechseln, kann am Anfang etwas merkwürdig sein. Es ist für uns ungewöhnlich, da wir es gewohnt sind, das gesamte Wochenende auf einem Untergrund zu fahren. Aber wir neigen dazu, überraschend schnell einen Rhythmus zu finden und sobald wir die zweite Asphaltprüfung aufgenommen haben, haben wir alle mehr oder weniger unseren Speed gefunden. Wenn das Wetter gut ist - und Staub kein Problem ist - sollten wir für den ersten Tag eine recht gute Startposition haben. Ich genieße es, dieses Auto auf Schotter zu fahren und wir planen, von Beginn an zu pushen. Auf Asphalt wird es das Gleiche sein - hart pushen und die ganze Zeit über einen guten Rhythmus haben.

Dani Sordo hofft auf einen Extra-Schub bei seiner Heimrallye, Foto: Hyundai
Dani Sordo hofft auf einen Extra-Schub bei seiner Heimrallye, Foto: Hyundai

Dani Sordo: Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn ich in Spanien fahre, weil es meine Heimrallye ist - ich fahre gerne hier vor vielen leidenschaftlichen Zuschauern. Ich habe gute Erinnerungen an die Rallye und werde die lokale Unterstützung zu meinem Vorteil nutzen. Man bekommt vom Heim-Publikum immer einen Extra-Schub! Ich kenne die Prüfungen ziemlich gut, aber es ist immer noch eine neue Herausforderung, vor allem, da es dieses Jahr einige neue Prüfungen gibt. Ich fahre sowohl gern auf Schotter- als auch auf Asphaltprüfungen, aber ich genieße den Asphalt etwas mehr. Es wird ein spaßiges Event und ich freue mich darauf, zu pushen, um die bestmöglichen Zeiten herauszufahren. Wir hoffen, dass wir im Kampf um den zweiten Platz [in der Herstellerwertung] so viele Punkte wie möglich sammeln können.

Khalid Al Qassimi: Die Rallye Spanien ist eines meiner Lieblingsevents. Hier herrscht immer eine großartige Atmosphäre und viele Unterstützer folgen unserem Team. Die Schotterstraßen sind anders als die, die ich in der Middle East Rally Championship gewohnt bin. Hier wird zum Beispiel das Reifenmanagement wichtig sein. Die Mehrheit der Prüfungen wird gleichwohl auf Asphalt bestritten, mit einem sehr hohen Gripniveau. Generell fühle ich mich im Auto auf diesen Straßen sehr selbstbewusst. Ich glaube, dass etwa 40 Prozent der Prüfungen dieses Jahr neu sind. Das heißt, wir müssen viel am Aufschrieb arbeiten, um zu versuchen, ein positives Ergebnis einzufahren. Dieser Lauf ist auch für das Team entscheidend, das versuchen muss, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um den zweiten Platz in der Meisterschaft zu festigen. Ich wünsche Kris und Mads in Katalonien alles Gute!

Stephane Lefebvre: Mit diesem sehr spezifischen Event setzen wir unseren Lernprozess im Rallyesport auf diesem Niveau fort. Auf Schotter werden wir eine gute Startposition haben. Ich würde gerne so fahren wie in Australien. Das Ziel lautet, eine gute Rallye zu haben und mich aus Ärger herauszuhalten. Dann müssen wir uns sehr schnell an den Asphalt anpassen. Die Straßen liegen mir etwas mehr als bei der Tour de Corse, da sie mehr natürliche Kurven und technische Abschnitte haben, was sich mehr wie das Fahren auf einer Rennstrecke anfühlt. Wenn man die beträchtliche Erfahrung der anderen Fahrer bedenkt, werden wir versuchen müssen, eine gute Pace an den Tag zu legen und die neuen Prüfungen zu unserem Vorteil zu nutzen.