Jari-Matti Latvala liegt nach dem dritten Tag der Rallye Finnland weiterhin an der Spitze. Der Volkswagen-Pilot büßte über den Nachmittag allerdings viel seines Vorsprungs ein und ist nach 23 absolvierten Prüfungen nur noch 3,4 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sebastien Ogier. Platz drei hat weiterhin Kris Meeke inne.

Latvala mit großen Problemen

Am Samstagvormittag baute Latvala seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz stetig aus und lag zeitweise sogar mehr als 30 Sekunden vor dem Rest des Feldes. Auf WP20 traf der Finne jedoch ein Loch auf der Strecke und beschädigte sich bei diesem schweren Aufprall seine Bremsen. Alleine auf dieser Prüfung verlor er elf Sekunden auf Ogier, weitere sollten folgen. "Wir haben einen Teil der Dinge reparieren können, aber vorne rechts haben wir keine Bremsen", musste Latvala frustriert erkennen, der nur noch mit drei Bremsen unterwegs war.

Aufgeben kommt für den Finnen bei seiner Heimrallye aber nicht infrage. "Unser Vorsprung ist nicht groß, aber wir führen diese Rallye immer noch an", erklärte der Finne voller Bestimmtheit. "Wir müssen morgen sicherlich kämpfen, aber ich mache mir keine Gedanken um die Weltmeisterschaft, sondern für mich geht es nur darum, diese Rallye zu gewinnen. Es heißt: Alles oder nichts."

Jari-Matti Latvala kämpfte mit seinem Polo, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala kämpfte mit seinem Polo, Foto: Sutton

Nach Latvalas Problemen holte sich Teamkollege Ogier alle Bestzeiten des Nachmittags und ist nun im direkten Windschatten des Finnen. Dennoch hielt sich die Freude des Franzosen in Grenzen. "Ich kann nicht zu sehr darüber lachen", gab Ogier ehrlich zu. "Wir haben eine Chance, aber Jari hat wirklich gute Arbeit geleistet und hatte Pech. Für morgen macht es die Sache allerdings interessant."

Kris Meeke im Citroen musste die beiden Volkswagen am Nachmittag immer weiter ziehen lassen. Der Nordire liegt komfortabel auf Platz drei mit 29 Sekunden Rückstand auf Ogier und 48,4 Sekunden Vorsprung auf Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen. Zumal Mikkelsen am Samstagabend ebenfalls mit großen Bremsproblemen zu kämpfen hatte. "Es passierte rund drei Kilometer innerhalb der Prüfung. Zunächst reagierte das Pedal, dann ging es aber runter bis auf den Boden", schilderte der Norweger.

Für den Volkswagen-Piloten scheint Rang vier dennoch sicher, denn sein ärgster Verfolger Mads Östberg ist ausgeschieden. Wie bereits am Vortag Thierry Neuville im Hyundai, wurde auch Östberg im Mittagsservice zum FIA Technik-Delegierten gerufen. Sein Citroen wies Beschädigungen des Überrollkäfigs auf und die Rallye war damit beendet.

Somit rutschten Mikko Hirvonen im Ford, die Hyundai-Piloten Hayden Paddon und Juho Hänninen sowie Ford-Mann Elfyn Evans und Craig Breen einen Rang nach vorne. Die Top-10 werden nun von Henning Solberg in einem weiteren Ford komplettiert.