Volkswagen betritt Neuland bei der Rallye Polen. Während die Konkurrenten Citroen und Ford bereits 2009 dort unterwegs waren, gibt es für die Mannschaft aus Wolfsburg bisher keine Anhaltspunkte. Daher wurde für alle drei Piloten ein Testtag angesetzt, um die Abstimmung des Polo R WRC auf die Bedingungen in Polen vorzubereiten. Weltmeister und WM-Leader Sebastien Ogier sammelte 2009 bereits Erfahrungen mit Citroen, schied aber nach technischen Problemen aus.

Ogier glaubt aber nicht, dass ihn die Teilnahme 2009 nun groß weiterhelfen wird. "Ich denke nicht, dass wir Erkenntnisse oder Aufschriebe von 2009 noch einmal verwenden können. Das ist schon zu lange her", sagte der Franzose. Die Ziele haben sich im Vergleich zur Rallye Sardinien, wo sich der VW-Mann vorzeitig zum Halbzeitmeister krönte, nicht verändert. "Wir wissen zwar, dass wir nicht immer gewinnen können, aber es muss das Ziel sein, immer möglichst viele Punkte von den Rallyes mitzunehmen", gab Ogier die Marschrichtung aus. "Ich habe mir zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr nach jeder Rallye 25 Punkte Vorsprung - also einen Sieg - auf den Zweitplatzierten zu haben. Man weiß ja nie, was noch passiert."

Jari-Matti Latvala hat nur ein Ziel: 2014 Weltmeister werden, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala hat nur ein Ziel: 2014 Weltmeister werden, Foto: Sutton

Momentan geht Ogiers Plan auf, denn sein erster Verfolger Jari-Matti Latvala liegt 33 Punkte hinter ihm. Der Finne lag auf Sardinien lange in Führung, musste nach technischen Problemen und einem Reifenschaden aber mit Rang drei Vorlieb nehmen. Auch hat keine guten Erinnerungen an Polen, wo er 2009 im Ford auf Platz zwei liegend ausschied. Latvala wird einen komplett neuen Aufschrieb erstellen, um bestmöglich auf die schnellen Passagen und zahlreichen Sprünge der Rallye vorbereitet zu sein.

Andreas Mikkelsen war 2009 ebenfalls bei der Rallye Polen am Start, schied aber wie seine heutigen Teamkollegen vorzeitig aus. Nun ist das Ziel klar: "In Italien sind wir zum dritten Mal Vierter geworden. Ich würde dieses Mal gerne wenigstens einen Platz besser abschneiden", wünschte sich Mikkelsen seinen zweiten Podestplatz der Saison. "Die Rallye Polen ist eine sehr, sehr schnelle Rallye. Die WPs sind ziemlich sandig - einfach wird es sicher nicht", warnte der Norweger. "Das Streckenlayout - ziemlich schnell und flüssig - sollte meinem Fahrstil entgegenkommen. Ich bin mir sicher, dass wir dort ein gutes Ergebnis abliefern werden.