Auf Sardinien findet das Duell der Saison zwischen Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala seine Fortsetzung. Ogier führt mit 24 Punkten Vorsprung auf seinen finnischen Teamkollegen. Bei der Rallye Italien darf das VW-Duo in technisch identischen Autos frei gegeneinander fahren. Teamorder ist bei den Wolfsburgern zumindest derzeit kein Thema.

Ogier erklärte, dass die schnellen Schotterpisten auf der italienischen Insel seinem Fahrstil mehr entgegenkommen als die Prüfungen der zuletzt ausgetragenen Rallye Argentinien. "Zwar ist es auf dem losen Sand für Julien und mich besonders schwierig, am Freitag als Erste auf die Strecke zu gehen, aber trotzdem rechne ich mir gute Chancen auf den Sieg aus", sagte er. "Ich habe mich auf Sardinien immer wohlgefühlt und habe hier immer ordentliche Ergebnisse eingefahren. Mein härtester Rivale wird wie zuletzt mein Teamkollege Jari-Matti Latvala sein. Und ich kann Jari-Matti und den Fans versprechen: Der Zweikampf wird sicher spektakulär und spannend."

Auch Latvala reist mit besonderer Vorfreude nach Sardinien, zumal er nach dem Sieg in Argentinien mit gestärktem Selbstbewusstsein auftreten kann. Allerdings hat er sich vorgenommen, am Anfang nicht zu viel Druck zu machen, da die Pisten nur wenig Platz zum Driften und damit umso mehr Raum für Fehler bieten. "Im vergangenen Jahr waren wir mit dem Polo R WRC in der Qualifikation die Schnellsten, dann hatten wir auf der ersten Wertungsprüfung leider einen Reifenschaden. Miikka und ich haben uns aber auf Platz drei zurückgekämpft", erinnerte er sich an 2013. "Nach dem Sieg in Argentinien reise ich natürlich mit viel Selbstbewusstsein an und möchte wieder um den Sieg kämpfen. Mein Ziel ist eine Platzierung in den Top Drei."

Keine Dummheiten leisten

Für Andreas Mikkelsen bedeutet die Rallye Sardinien eine Premiere. Er hat seine Zusammenarbeit mit Co-Pilot Mikko Markkula beendet und vertraut wieder auf die Ansagen seines früheren Beifahrers Ola Floene. Mit ihm an der Seite gewann er 2011 und 2012 die IRC (heute ERC), in einem WRC-Boliden saßen die beiden allerdings noch nicht zusammen. "Es ist super, Ola wieder zurück im Cockpit zu haben. Wir konnten zwar vor der Rallye Italien keine Testfahrten mehr zusammen absolvieren, allerdings denke ich nicht, dass das ein Problem sein wird", meinte Mikkelsen.

Im Cockpit des Polo R WRC von Volkswagen Motorsport II wird nun wieder Norwegisch gesprochen. Der Aufschrieb an sich bleibt jedoch unverändert. Das Ziel für die Rallye Italien lautet, eine saubere, fehlerfreie Rallye zu absolvieren und möglichst in den Top-5 zu landen. "Wenn man die vergangenen Jahre bei der Rallye Sardinien analysiert, dann sieht man, dass viele Fahrer Reifenschäden oder Ausfälle zu beklagen hatten. Maßgabe Nummer eins wird es also sein, sich keine Dummheiten zu leisten und gut auf das Material zu achten", erklärte Mikkelsen.