Die Rallye Portugal war für Volkswagen in der vergangenen Saison besonders wichtig, da mit den dort gewonnenen Erkenntnissen die Aufhängungsteile für das Jahr 2014 entworfen wurden. Um sich optimal auf das Event vorzubereiten, absolvierten Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala je zwei Testtage in der Gegend von Almodovar im Süden Portugals. Andreas Mikkelsen erhielt ebenfalls einen Testtag.

"Die Rallye Portugal ist der erste echte Gradmesser der Saison", betonte VW-Motorsport-Direktor Jost Capito. "Sie ist die erste Schotter-Rallye des Jahres, die bei Frühlingstemperaturen und nur wenig oberhalb des Meeresspiegels ausgetragen wird. Damit ist sie vergleichbar mit den kommenden Läufen in Argentinien, Italien und Polen. Hier sieht man, wie man im Vergleich zur Konkurrenz wirklich steht. Ich denke, dass wir diesen Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Im vergangenen Jahr haben wir hier gewonnen und auch die ersten drei Rallyes dieser Saison zu unseren Gunsten entschieden. Wir wissen aber auch: Um auch diesmal das Maximum trotz der ungünstigsten Startpositionen herauszuholen, braucht es von unserer Seite erneut einen Null-Fehler-Job."

Weltmeister Ogier hat die Rallye Portugal bereits drei Mal gewonnen. 2010 feierte er im Citroen C4 seinen ersten Sieg in der WRC. Ein Jahr später war er auch im Nachfolgermodell Citroen DS3 erfolgreich. Last but not least gelang im vergangenen Jahr im VW Polo R WRC der Sieg. Drei Siege in drei verschiedenen WRC-Boliden gelangen zuvor nur dem Finnen Markku Alen.

"Portugal ist definitiv eine meiner Lieblingsrallyes im Kalender", gestand Ogier. "In jedem Fall hat die Rallye Portugal zwei Gesichter: Wenn es dort trocken ist, ist der Untergrund sehr hart und bietet viel Grip. Aber wenn es regnet, wird der Boden weich und matschig und bietet nur sehr wenig Haftung. Normalerweise ist es mir wesentlich lieber, wenn es trocken ist. Aber diesmal müssen wir als Erste auf die Strecke, da wäre etwas Regen am ersten Tag gar nicht schlecht." Ogier muss als WM-Führender an Tag eins der Rallye als Erster auf die Prüfungen.

Podestplatz als Geburtstagsgeschenk

Auch Teamkollege Latvala hat besondere Erinnerungen an die Rallye Portugal. Er stand vor einem Jahr erstmals mit Volkswagen auf dem Podest. Insgesamt kletterte er in den letzten sieben Rallyes sechs Mal für die Wolfsburger aufs Podium. "Ich bin noch nie so gut in eine Saison gestartet - 60 Punkte nach drei Rallyes und nur drei Punkte hinter dem WM-Führenden, meinem Teamkollegen Sebastien Ogier", erklärte er stolz.

Jari-Matti Latvala bleibt keine Zeit zum Feiern., Foto: Volkswagen Motorsport
Jari-Matti Latvala bleibt keine Zeit zum Feiern., Foto: Volkswagen Motorsport

"Ich freue mich auf die Rallye und habe ein gutes Gefühl. Wir haben zwei Tage in der Nähe der Wertungsprüfungen in Portugal getestet. Die Bedingungen waren typisch für Portugal: Schotterpisten mit schwer einsehbaren Kurven, trocken und rund 20 Grad Celsius. Ich hoffe, dass es so auch während der Rallye sein wird", meinte Latvala. "In diesem Jahr habe ich einen ganz anderen Zugang zum Polo R WRC. Wir haben ein funktionierendes Basis-Setup und es geht lediglich darum, Kleinigkeiten zu verbessern."

Am Donnerstag, wenn die Rallye mit einer Zuschauerprüfung in Lissabon beginnt, feiert Latvala seinen 29. Geburtstag. "Wie so oft in den vergangenen zehn Jahren fällt mein Geburtstag auf ein Rallye-Wochenende. Ich bin es also schon gewohnt, nicht ausgelassen feiern zu können", erklärte er. "Stattdessen ist harte Arbeit angesagt. Ich freue mich aber sehr darauf und möchte mich mit einem Top-3-Ergebnis selbst beschenken."

Déjà-vu für Mikkelsen

Andreas Mikkelsen nimmt in Portugal erstmals eine Rallye unter die Räder, die er mit dem Polo R WRC bereits bestritten hat. "Im vergangenen Jahr war Portugal meine erste Rallye mit dem Polo R WRC. Darüber hinaus ist sie für Mikko und mich mit Platz sechs gut gelaufen. Es ist schön, mit Volkswagen an diesen Ort zurückzukehren", sagte der Norweger.

"Es ist eine sehr schöne Rallye, sie ist aber gleichzeitig ziemlich schwierig für die Fahrer. Die 'Recce' wird deshalb sehr wichtig sein, damit ich mich an das Layout gewöhnen kann", unterstrich er. "Im Vergleich zur vergangenen Saison haben wir einen Schritt nach vorn gemacht. Wir haben den Speed, um vorn mitzufahren. Für mich ist es jedoch wichtig, an meiner Beständigkeit zu arbeiten. Das Ziel für die kommenden Events sind weitere Podiumsplatzierungen."