Nur knappe 60 Tage nachdem in Wales die Zielflagge fiel, startet die Rallye-WM in Monte Carlo bereits wieder in die neue Saison. Vom 16. bis zum 19. Januar 2014 trifft sich die Weltelite des Rallye-Sports zum ersten Schlagabtausch im Fürstentum. Eine besondere Rallye, denn keine Veranstaltung im Kalender ist älter und spezieller.

Monte Carlo lockt jedes Jahr zahlreiche Fans an, Foto: Citroen
Monte Carlo lockt jedes Jahr zahlreiche Fans an, Foto: Citroen

Bei der 82. Ausgabe der sogenannten 'Monte' erwarten die Piloten viele Neuerungen. Zum ersten Mal wird der Servicepark in den ersten beiden Tagen in Gap stationiert sein - dem Heimatort von Weltmeister Sebastien Ogier. Wie üblich reist der Tross aber am Freitagabend nach Monte Carlo, wo im Hafen der zweite Servicepark aufgebaut wird.

Bereits zur Eröffnungsfeier rückt Monte Carlo in den Fokus, denn die Präsentation der Autos findet vor dem berühmten Casino statt. Danach begeben sich die Fahrer zurück in die französischen Seealpen und damit in das "Hinterland" des Fürstentums. Dort warten viele neue Wertungsprüfungen, die Klassiker, wie die Prüfung Vitrolles - Col D'Espreaux - Faye, bleiben aber im Kalender enthalten. Diese WP zählt mit ihren 49.25 Kilometern zu den längsten des gesamten Kalenders. Natürlich fehlt auch der berühmte Col de Turini nicht. Am Samstag wird er einmal bei Tag und einmal bei Nacht bewältigt. Die Prüfung Sospel-Breil-sur-Roya wird bei Dunkelheit die Power Stage darstellen. Insgesamt bestreiten die Piloten 383,88 km, die sich auf 15 Wertungsprüfungen verteilen.

Wie in jedem Jahr stellt das Wetter die größte Herausforderung dar. Aktuell hat der Winter wie in großen Teilen Europas noch nicht Einzug im Fürstentum gehalten, das kann sich aber stetig ändern. Der Servicepark befindet sich nicht wie die Prüfungen in den Bergen, womit die Wetterexperten spekulieren müssen, welche Bedingungen die Piloten vor Ort vorfinden.

Sebastien Ogier wurde 2013 Zweiter, Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier wurde 2013 Zweiter, Foto: Volkswagen Motorsport

Damit wird die Reifenwahl die entscheidende Rolle spielen, denn möglicherweise fährt der Fahrer die ersten 20 Kilometer auf trockenem Untergrund und trifft dann auf dem Schlussstück auf vereiste Straßen. "Wählt man Schneereifen mit Spikes, Schneereifen ohne Spikes, superweiche Slicks oder weiche Slicks? Aus diesen vier Optionen muss man den perfekten Kompromiss wählen", erklärt Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala.

Zahlreiche Piloten setzen deshalb auch auf Eisspione. Diese fahren vor dem offiziellen Start einer Wertungsprüfung die Strecken noch einmal ab und geben ihre Beobachtungen an die Teams weiter. Im Vorteil befinden sich auch jene Piloten, die sich perfekt auf die wechselnden Bedingungen einstellen können. Als Favorit auf den Sieg gilt Sebastien Ogier. Der amtierende Weltmeister siegte 2013 bei zwei Asphalt-Events und erreichte bei der 'Monte' Rang zwei hinter Sebastien Loeb.