Wenn die Rallye Monte Carlo am kommenden Donnerstag startet, wird das für Sebastien Ogier kein normaler Tag. Er geht zum ersten Mal in seiner Karriere als Titelverteidiger an den Start und will unbedingt sein Heimevent gewinnen. "Es ist einer meiner noch unerfüllten Träume, die Rallye Monte Carlo in der WRC zu gewinnen", erklärte Ogier in Wolfsburg. "Ich habe nun beinahe alle Rallyes im Kalender gewonnen und definitiv ist es eines meiner Ziele in diesem Jahr, Monte Carlo hinzuzufügen."

In dieser Saison ist die 'Monte' für den Weltmeister nochmal besonderer, denn die ersten beiden Tage finden rund um seinen Heimatort Gap statt. "Das ist für mich ein besonderer Anreiz, am Ende der Schnellste zu sein", lacht Ogier. "Als Kind war das die erste Rallye, die ich als Zuschauer live verfolgte und ich habe gute Erinnerungen. Nun habe ich die Chance, selbst mitzufahren." Einfach wird dieses Unterfangen aber nicht, wie er spätestens seit seinem Ausfall 2012 im Skoda Fabia S2000 weiß. Speziell das Wetter und damit die sich ständig verändernden Streckenbedingungen kosten viele Piloten Jahr um Jahr alle Chancen. "Die Bedingungen ändern sich stetig", erinnert sich Ogier, der aber in diesem Jahr eher von einer normalen Asphalt-Rallye ausgeht, da auch in Monte Carlo der Winter noch auf sich warten lässt.

Für Jari-Matti Latvala ist eines klar: Er will ein besseres Ergebnis als noch 2013 einfahren, denn damals schied er bei schwierigen Streckenbedingungen aus. Noch sind die Top-5 das Ziel. "Die Rallye Monte Carlo ist eine extrem ungewöhnliche Rallye. Die Reifen werden eine große Rolle spielen. Denn der Service-Park liegt nicht in den Bergen. Man muss also spekulieren, wie das Wetter dort ist", erklärte Latvala. "Bei der ‚Monte‘ gibt es 30 Kilometer lange Wertungsprüfungen, bei denen man 20 Kilometer auf trockenem Asphalt und 10 Kilometer auf Eis fährt. 20 Kilometer Asphalt sind für Spikes genauso unpassend wie 10 Kilometer Eis für Slick-Bereifung."

Andreas Mikkelsen wird in Monte Carlo Neuland betreten, denn bisher nahm er nur 2011 an der Rallye Monte Carlo teil und war bereits nach 400 Metern ausgeschieden. "Wenn ich sicher ankomme und ein paar Punkte mitnehme, bin ich zufrieden", sagte er im Interview mit Motorsport-Magazin.com. Da die meisten Prüfungen neu im Kalender sind, sieht sich der Norweger aber nicht großartig im Nachteil. "Keiner der Fahrer hat wirklich Erfahrung. Wie es momentan aussieht, wird es ein trockenes Event werden. Sollten aber Schnee und Eis hinzukommen, wird es wirklich schwierig."

Zu seiner fehlenden Erfahrung im Fürstentum kommen zusätzlich die fehlenden Kilometer auf Asphalt. Die Rallye Deutschland musste Mikkelsen noch vor dem Start absagen, weil sich sein Beifahrer Mikko Markkula den Rücken verletzt hatte. "Ich bin aber auch in Spanien nicht all zu viel gefahren, daher ist der Polo auf Asphalt noch recht neu für mich", so Mikkelsen weiter. "Ich hoffe, jetzt ein paar Erfahrungen auf Asphalt zu sammeln bevor es dann Mitte der Saison nach Deutschland, Frankreich und Spanien geht."