Die Rallye-Frankreich ist das letzte wirkliche Asphalt-Event in diesem Jahr und auch eines der anspruchsvollsten. Von hügeligen Waldwegen über schnelle Landstraßen und Steigungen in den Vogesen - die Strecke verlangt von jedem Piloten präzises Fahren. Die M-Sport-Piloten wollen auf ihre gute und solide Leistung bei der Rallye Australien aufbauen. Ein Mann, der zu vielem in der Lage ist, ist sicherlich Thierry Neuville. Der Belgier absolviert bisher eine sensationelle Saison und kann rein rechnerisch Sebastien Ogier in Sachen Meisterschaft noch in die Suppe spucken. Allerdings sind die Chancen minimal, denn Ogier fehlt lediglich ein Punkt, um vorzeitig Rallye-Champion zu werden.

Neuville ist sich dieser Situation bewusst und setzt sich zum Ziel, den zweiten Platz in der Meisterschaft zu verteidigen. "Ich habe ein wirklich gutes Gefühl für die Rallye Frankreich, zumal wir auf Asphalt zurückkehren. Wir haben gesehen, wie wettbewerbsfähig der Ford auf Asphalt war und ich hoffe, wir können dieses Potenzial nächste Woche noch einmal ausschöpfen", so der Belgier. "Wir müssen schauen, wie wir nach dem ersten Tag dastehen. Frankreich ist eine schwierige Rallye, vor allem wenn es regnet, denn dann ist überall Schlamm auf der Strecke. Ich denke, die Startposition wird dann der Schlüssel sein. Zudem müssen wir ein Auge auf Jari-Matti Latvala haben, denn letztendlich wollen wir unseren zweiten Platz in der Meisterschaft verteidigen, dessen müssen wir uns das gesamte Wochenende bewusst sein."

Auch Mads Östberg fährt erwartungsvoll ins Elsass und hofft, dass er die Erfahrungen von der Rallye Deutschland in Frankreich nutzen kann. "Deutschland war für uns eine schwierige Veranstaltung, deshalb ist es wichtig, dass wir das, was wir dort gelernt haben, in Frankreich umsetzten. Das wird die erste Aufgabe sein", so der Norweger. "Im letzten Jahr waren wir in Frankreich sehr viel schneller als in Deutschland. Darauf hoffen wir auch in diesem Jahr." Östberg muss man, wenn es um den Sieg geht, immer im Auge behalten, obwohl Asphalt nicht zu seinen bevorzugten Oberflächen zählt. "Wir sind zurück auf einem Asphalt-Kurs und ich denke, wir müssen uns auf alle Stages konzentrieren und einen Platz in den Top-Fünf, oder besser, sichern."

Östbergs Beifahrer Jonas Andersson feiert in der kommenden Woche seinen 100. WRC-Start. Der Mann neben Östberg ist seit 2002 dabei und der Norweger profitierte von seinem schwedischen Spezialisten. "Er besitzt eine Menge Erfahrungen und hat mir in den vergangenen vier Jahren sehr geholfen. Er ist ein extrem guter Beifahrer und ich hoffe, dass ich noch 100 weitere Starts mit ihm haben werde", gratuliert Östberg.

Ein Mann, der die Herausforderungen des elsässischen Gebirges kennt, ist Elfyn Evans. Im vergangenen Jahr stellte er sein Können im FIA WRC Academy Cup unter Beweis und siegte. "Die Rallye Frankreich kenne ich recht gut, allerdings kann eine Menge vom Wetter abhängen. Wenn es regnet, dann kann die Strecke extrem schwierig und gefährlich sein", erklärte Evans. "In Deutschland zeigte ich eine gute Leistung und ich hoffe, dass ich noch mehr davon hier in Frankreich zeigen kann."

Auch M-Sport-Pilot Evgeny Novikov hofft auf eine ähnlich gute Platzierng wie schon bei der Rallye Australien. "Ich fühle mich wirklich gut vor dieser Rallye. Wir haben in Australien bewiesen, dass wir ohne Fehler fahren können und das wollen wir auch in Frankreich versuchen", so der Russe, welcher in Down Under Siebter wurde. "Frankreich ist eine meiner Lieblings-Asphalt-Event, aber das Wetter kann die Veranstaltung zu einer echten Herausforderung machen. Deshalb hoffe ich, dass es nicht regnet."